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SCL Tigers - Orientierung an Platz 8

Die SCL Tigers haben letztes Jahr beweisen, welches Potenzial die Mannschaft besitzt. Nach dem Abgang von Trainer Scott Beattie und der Verpflichtung von Heinz Ehlers wurde dieses sichtbar. In diesem Jahr, so hoffen nicht nur die Anhänger der Emmentaler, soll wieder einmal die Farbe Grün am Ende...

Die Tigers aus dem Emmental könnten dieses Jahr überraschen. Die Mannschaft wurde auf einigen wenigen Positionen verändert und die Stabilität in der Verteidigung erhöht. Von den potenziellen Kandidaten um den achten Schlussrang hat sich Kloten, Biel und Langnau am besten Verstärkt. Doch reichen deren Stärken, um gegen die SCL TIgers zu punkten und diese in Schach zu halten? 

Heinz Ehlers kann das Unmögliche Möglich machen (Bildquelle: SCL Tigers)

Vieles deutet in diesem Dreikampf auf die Form der Torhüter hin. Beim EHC Kloten stehen mit Luca Boltshauser und Dennis Saikkonen zwei Schlussmänner im Team, welche Spiele stehlen können, wenn es den Vordermännern nicht läuft. Beim EHC Biel ist mit Jonas Hiller ein Routinier im Gehäuse, gestählt aus unzähligen NHL Spielen und engen Duellen. Mit Damiano Ciacco und Ivars Punneovs zwei Gute, aber nicht überragende Torhüter auf der wichtigsten Position vorhanden. Deren Leistungen variieren von hervorragend bis schlecht. An schlechten Tagen kann dieser Umstand zu Problemen und zu unnötigen Niederlagen führen. An guten Tagen sind beide in der Lage, die Gegner zur deren Verzweiflung zu treiben. Leider lassen sich diese an einer Hand abzählen.  So bleibt festzustellen, dass die Position im Tor gegenüber der Konkurrenz die Schwachstelle im Team ist.

Torhüter Damiano Ciaccio und sein Kollege Ivars Punnenovs als Schwachstelle? (Bild: eishockeyticker.ch / Barbara Zimmermann)

In der Verteidigung verstehen die Emmentaler das Prinzip Heinz Ehlers gut. Noch gibt es die eine oder andere Stellschraube, an welcher gedreht werden kann. Sei es das Boxplay, das Spiel ohne Scheibe oder die Angriffsauslösung. Das physische Element ist vorhanden, hat aber weiteres Entwicklungspotenzial. Die Spieler sind manchmal einen Schritt zu langsam. In dieser Tempoliga kann dies das Verderben einer Mannschaft sein. Nicht so unter Ehlers. In seinem Konzept müssen die Stürmer mehr defensive Verantwortung übernehmen und nach hinten arbeiten. Diese Kombination hilft den Verteidigern bei deren Aufgabe, das Tor zu schützen. Setzen alle fünf Spieler des Blocks die Vorgaben Ehlers um, wird die Anzahl der Schüsse auf das Tor der Langnauer weniger werden. Eine einfache Gleichung mit grosser Wirkung.

Ville Koistinen ist der Verteidigungsminister der Langnauer. (Bild: eishockeyticker.ch / Barbara Zimmermann)

Die Offensive ist mit den Ausländern Aaron Gagnon, Ero Elo und Antti Erkinjunnti bestückt. Diese drei Spieler sind in der Defensive verlässlich und werden offensiv ihre Stärken ausspielen können. Gagnon zeigte in Bern wie wichtig er für ein Team sein kann. Mit seinem unermüdlichen Einsatz und seinem Verständnis der ihm zugedachten Rolle, war der Kanadier ein wichtiger Teil des Meisterpuzzles. Dass er nun im Emmental auf Punktejagd geht, ist die logische Folge seiner gezeigten Leistungen in der Schweizer Liga. Ero Elo ist bei den Fans so beliebt, wie dies Tod Elik war. Mit seinem unermüdlichen Einsatz, seiner Aggressivität und seinen Führungsfähigkeiten reisst er das Team mit. Elo spielt nicht sehr physisch, seine Wirkung auf dem Eis darf indes nicht unterschätzt werden.

Flügel Antti Erkinjunnti ist schnell, hat einen harten Schuss und verfügt viel Zug vor das gegnerische Tor. Übersicht, Spielverständnis und Kreativität an der Scheibe zeichnen ihn aus. Der Finne wird vor dem Tor des Gegners für die eine oder andere heisse Szene sorgen. Reichen diese drei Spieler aus, um Langnau unter die Top Acht der Nation zu bringen? Mit Nichten.

Antti Erkinjuntti ist ein Stürmer mit defensiver Verantwortung (Bild: SCL Tigers)

Mit Pascal Berger, Thomas Nüssli, Anton Gustafsson und Alexei Dostoinov sind harte Arbeiter aber auch Freidenker im Team. Sie können nach vorne gute Arbeit verrichten und nach hinten absichern. Zudem verfügen Nüssli und Gustafsson über viel Kreativität. Dass sie den einen oder anderen Angriff schnell und präzise vortragen können ist ein Vorteil der Emmentaler. Alexei Dostoinov ist ein Spieler, der in der Schweiz viel bewirken kann. Er ist nicht, wie die meisten in Russland ausgebildeten Spieler, ein Spielmacher und Realisator. Er ist ein Spieler für die Mannschaft, welcher das eine oder andere Mal nicht zurückschreckt, hart einzusteigen. Mit ihm hat Langnau einen der besten Spieler an Land gezogen, welche zu unrecht unterschätzt, aber für das Team wichtig sind.

Pascal Berger - Der neue Captain im Emmental? (Bild: eishockeyticker.ch / Barbara Zimmermann)

Jahr für Jahr spielten die Emmentaler in der Relegationsrunde. Mit einer Ausnahme: 2010/11. Als Langnau das bisher einzige Mal in den Play-Off der National League vertreten war, scheiterten die Emmentaler am SC Bern. Damals war es der Unerfahrenheit des Teams zu zu schreiben, dass die Qualifikation für den Halbfinal nicht erreicht wurde. Dieses Jahr wird das Ziel sein, sich an Platz acht zu orientieren. Gelingen kann dieses Unterfangen durchaus. Dazu braucht Langnau viel Wettkampf Glück und wenig Verletzungspech. Die SCL Tigers stehen vor einem Jahr der Bewährung und wollen zeigen, dass Langnau auf dem Weg zu einem sicheren Play-Off Teilnehmer ist. Die Möglichkeit, dies in diesem Jahr zu tun, ist gegeben.