U18-WM: Schweizer Frauen dürfen vom Viertelfinale träumen
10.01.2017 | 11:25
Die Schweizer Frauen-U18-Nati kann an der Top Division-WM in Prerov nach einem Sieg nach Penaltyschiessen gegen Tschechien und einer Niederlage gegen Finnland weiterhin von den Viertelfinals träumen. Dazu ist allerdings ein Sieg gegen Japan am Dienstag im letzten Gruppenspiel nötig und auch...
Zwei Spiele, das gleiche Team, aber zwei grundverschiedene Auftritte: Zumindest im Startdrittel frech, voller Selbstvertrauen nach der frühen Führung, abgeklärt und unaufgeregt gegen Tschechien; willig, aber ohne Überzeugung und Durchsetzungsvermögen gegen Finnland: So präsentierten sich die Schweizerinnen in ihren ersten beiden Gruppenspielen.
Headcoach Andrea Kröni hatte nach der Auftaktniederlage gegen Finnland das fehlende Selbstvertrauen bemängelt. Die Spielerinnen schienen es in den knapp 20 Stunden zwischen den beiden Spielen gefunden zu haben und gingen im Startdrittel gegen die Gastgeberinnen mit 2:0 in Führung. Zwei Tore aus sechs Schüssen: Die Schweizerinnen hatten das Optimum herausgeholt.
Deutliches Schussverhältnis in Drittel zwei
Von dieser Führung zehrten sie bis zum Schluss, zumal die Tschechinnen wie verwandelt aus der Kabine kamen und die Schweizerinnen im Mitteldrittel unter Dauerdruck setzten. Der 34. Schuss fand schliesslich - nach tapferer, aber zunehmend fehlerhafter Gegenwehr - den Weg ins Tor. 2:23 lautete das Schussverhältnis allein im zweiten Drittel.
Das Schlussdrittel blieb hartumkämpft, die Schweizerinnen hielten die Tschechinnen weitgehend wieder auf Distanz, beide Teams hatten vor und nach dem Ausgleich ihre Chancen zum Sieg. Die Zürcherin Lisa Rüedi – sie hatte bereits das 2:0 erzielt - traf im Penaltyschiessen mit einem Hockeckschuss zum Schweizer Sieg. Mit über 95 Prozent Abwehrquote avancierte die erst 16jährige Berner Torhüterin Saskia Maurer zur Matchwinnerin.
Top-Blöcke gefordert
Headcoach Andrea Kröni, die über das ganze Spiel ihre ersten beiden Blöcke forcierte, verteilte gute Noten, "einzig im Mitteldrittel waren wir phasenweise zu nachlässig und mussten prompt unten durch." Die harte Arbeit der letzten Monate habe sich ausbezahlt, "das Team hat sich gegenüber dem Startspiel extrem gesteigert, Charakter bewiesen und auch in den Druckphasen die Nerven nicht verloren."
Die Entscheidung um die beiden Viertelfinal-Plätze wird erst im letzten Gruppenspiel nach einem freien Tag am Dienstag fallen: Die Schweizerinnen müssen gegen die kampfstarken und aufsässigen Japanerinnen gewinnen, andererseits geht es auch in der Partie Finnland – Tschechien um Alles oder Nichts.
Finnland - Schweiz 3:1 (2:0, 1:1, 0:0)
Arena Prerov - 148 Zuschauer - SR. Timglas (Girard, Lundgren)
Tore: 8. Nylund (Ausschluss Ryhner) 1:0. 19. Nylund 2:0. 25. Enzler 2:1. 27. Melontindos 3:1.
Strafen: Finnland 2 x 2 Minuten, Schweiz 4 x 2 Minuten.
Schweiz: Maurer; Sigrist, Hauser; Wetli, Christen; Gremaud, Vallario; Capelli, Bachmann; Berta, Schlegel, Enzler; Zimmermann, Rüedi, Ryhner; Hänggi, Lutz, Neuenschwander; Andenmatten.
Bemerkungen: Schweiz ohne Emmenegger und Spiess (krank). Best Player Schweiz: Schlegel. Schussverhältnis: 43:17.
Schweiz - Tschechien 3:2 n.P. (2:0, 0:1, 0:1, 0:0, 1:0)
Arena Prerov - 2'230 (!) Zuschauer – SR. Zueva (Cerhitova, Lundgren)
Tore: 3. Ryhner (Sigrist) 1:0. 16. Rüedi (Ryhner, Vallario) 2:0. 39. Cornova (Ausschluss Schlegel) 2:1. 52. Erbenova 2:2.
Strafen: Schweiz 5 x 2 Minuten, Tschechien 2 x 2 Minuten.
Schweiz: Maurer; Sigrist, Christen; Capelli, Wetli; Bachmann, Vallario; Gremaud; Zimmermann, Schlegel, Enzler; Berta, Rüedi, Ryhner; Hänggi, Emmenegger, Lutz; Andenmatten.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hauser, Neuenschwander und Spiess (krank). Best Player Schweiz: Saskia Maurer. Schussverhältnis: 15:46. Penaltyschiessen: Mlynkova -, Enzler -, Hymlarova -, Rüedi +, Neubauerova -.