Schweizer Schicksalsspiele an der U20-WM
29.12.2015 | 07:55
Wenn morgen Abend um 19.00 Uhr MEZ die Schweiz auf Kanada trifft, muss das Team von John Fust besser spielen als in den ersten zwei Partien. Die Frage ist indes ob dies die Schweiz kann. Denn Kader dazu hätten die "Eisgenossen". Wir stellen den 6-Punkteplan dazu vor.
Das zweite Spiel gegen Dänemark hätten die Schweizer sicher gewinnen müssen, um nicht Zittern zu müssen. Nun stehen die U20-Spieler unter Druck. Denn aus den kommenden beiden Partien gegen Kanada und die USA müssen die Schweizer mindestens vier Punkte entführen um der Relegation zu entgehen. Die Frage die sich dabei stellt ist, ob die Schweizer dies können.
Die Chancen stehen nicht schlecht. Das Team von John Fust hat die Qualität dazu, die beiden grossen Teams zu ärgern. Und mit dem entsprechenden Glück kommen sie zu in beiden Spielen zu ihren Punkten. Wie muss aber das junge Team von Fust dies bewerkstelligen?
1. Die Torhüterfrage
Wie entscheidet sich Fust auf der Position des Torhüters? Am besten wäre es, er würde auf Joren van Pottelberghe setzen. Van Pottelberghe ist der ruhigere, der grössere und der bessere Schlussmann in engen Spielen. Er ist nervenstärker und kann bei Gegentoren das Nervenflattern seiner Vordermänner Korrigieren. Dies gibt dem Team die nötige Ruhe und Gelassenheit.
2. Die Verteidigung
Die Schweizer können wieder mit vier Linien spielen. Die gesperrten Fabian Heldner und Calvin Thürkauf sind wieder zurück. Mit Heldner kehr ein erfahrener Verteidiger zurück und dies zeigte er seine Klasse. Das Fragezeichen ist die Form von Jonas Siegenthaler. Kann er endlich seine Rolle übernehmen, die ihm zugedacht ist? Bisher fiel er vor allem mit falschen Entscheidungen auf. Edson Harlacher kann sich in die Offensive einschalten und muss dies öfter machen. Roger Karrer und Andrea Glauser sollten sich auf ihrer Rolle als Stay-at-Home Verteidiger konzentrieren.
3. Der Sturm
Mit Tino Kessler, der auf Rang 10 der aktuellen Scorerliste zu finden ist, haben die Schweizer einer der weis, wie man Tore erzielt. Mit seinen zwei Treffern im Spiel gegen Schweden vermochte er zu zeigen, was in ihm steckt. Mit Noah Rod verfügt die Schweiz einen weiteren Spieler, der zwei Tore aufweist. Er ist vor allem vor dem Tor mit Ablenker gefährlich. Dass er unter Druck noch besser spielen kann, zeigte er bereits mit Genf. Auffallend ist aber auch, dass weder Pius Suter noch Timo Meier an ihre Form anknüpfen können. Beide verfügen indes über einen guten Schuss und sollten diesen vermehrt einsetzen.
4. Die Disziplin
Die Schweizer sind aktuell das Team, welches am meisten Strafen erhalten hat. Dies müssen die Eisgenossen nach Möglichkeit vermindern. Dies bedeutet nicht, dass das Spiel auf den Körper nicht gestattet ist. Es muss nur in einem gesunden und dem Reglement entsprechenden Weise eingesetzt werden. Können die Schweizer der Strafbank wegbleiben, dann ist dies die halbe Miete.
5. Die Schüsse
Die Schweizer müssen mehr auf das Tor schiessen und konsequenter auf die Abpraller hoffen. Vor dem Tor, im Slot, müssen die Schweizer ihren Mann stehen und sich nicht einfach wegschieben lassen. Daraus ergeben sich Chancen, die zu Toren führen.
6. Die Verunsicherung
Die Verunsicherung welche das Team nach dem Spiel gegen Schweden beschlichen und im Spiel gegen Dänemark offenkundig wurde, müssen die Schweizer ablegen. Erreichen sie dies, so können die Schweizer sowohl die USA wie auch Kanada in Bedrängnis bringen. Denn beide Teams zeigen aktuell nicht das beste Eishockey.
Gelingt den Schweizern, diesen sechs Punkteplan umzusetzen, so haben sie eine Chance aus mindestens einem Spiel als Sieger vom Eis zu gehen. Dann ist die ärgerliche Niederlage gegen Dänemark mehr als nur eine Fussnote. Dass dies aber geling, gehärt ein gute Teamwork dazu. Dass sie dies haben, bewiesen die Schweizer mit ihren Siegen in den Vorbereitungsspielen gegen Finnland (4:3) und gegen die Slowakei (4:2).