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Worldcup of Hockey: Affront gegenüber Olympiade?

(Bildquelle: eishockeyticker)

Wenn am 17. September der Worldcup of Hockey in Toronto startet, werden nicht nur die Spieler im Fokus stehen. Das Turnier kann durchaus als Konkurrenz zum Olympiaturnier betrachtet werden. Sportpolitisch dürfte für den Präsidenten des IIHF, René Fasel, schwerer werden die Freigabe für die Spieler...

Die Ausgangslage für die Verhandlungen mit dem Liga Präsidenten Garry Bettman ist für René Fasel nicht einfach. Die Besitzer der NHL verlangen eine Entschädigung für die Pause der NHL und dazu die Übernahme der Versicherungen der Spieler. Dies alleine dürfte den IIHF und das IOC einen Millionenbetrag in zweistellige Höhe kosten.

Zudem finden die Spiele 2018 in Südkorea statt. Ein Land, welches keine grosse Vergangenheit im Eishockey hat und auch für die NHL kein grosser Markt ist.  Daher ist es nach vollziehbar, dass die NHL-Verantwortlichen nicht grosse Lust verspüren in Südkorea an den Start zugehen und die Liga für einen Monat ruhen zu lassen.  Vier Jahre später, in Peking, ist die Ausgangslage anders. Dort will die NHL dabei sein, weil hier ein grösserer Markt winkt.

Markt in Südkorea öffnen

Die Spielergewerkschaft  NHLPA sieht dies anders. Diese würden die Spieler gerne gehen lassen, um das Eishockey auch in Südkorea populär zu machen und hier den Markt für die Spieler zu öffnen. Die Gewerkschaft sieht in der Olympiade auch die Möglichkeit, die Spieler besser zu positionieren und Fanartikel abzusetzen. Im Konsens zur IIHF sind die Spieler bereit, die Versicherung im Notfall selber zu übernehmen und auch die Reisekosten zu tragen.

Gegenüber eishockeyticker.ch meinte ein Agent, dass die Versicherungen und die Reisekosten nur ein vorgeschobener Grund der NHL sei. Die Spieler, so der Agent weiter, wollen an den olympischen Spielen teilnehmen. Der wahre Grund für die NHL Generäle sei der ein Monatige Unterbruch der Liga, welche zu einem schwer zu realisierenden Spielplan und zu Play-Off führen würden, welche erst Ende Juni entschieden sein könnten.

Wird ein Weg gefunden?

All dies weiss auch IIHF Präsident René Fasel. Dennoch hofft der Fribourger darauf, mit der NHL einen Weg zu finden, um die Spieler nach Südkorea bringen zu können. Die olympischen Spiele, so betonte Fasel in der Vergangenheit immer wieder, seien für das Eishockey extrem wichtig. Die Übertragungen im Fernsehen und im Radio würden viele neue Fans generieren und für das Weltbeste Turnier Werbung machen.

Eine Teilnahme ohne die NHL Spieler sei für ihn keine wirkliche Lösung und würden das Eishockey nicht repräsentativ vertreten. Olympische Spiele ohne die NHL wäre ein Schlag für ihn. Dennoch gab der IIHF für den kommenden World Cup of Hockey seinen Segen. Dies ist sicher auch Kalkül des Präsidenten des IIHF.

Mit der Zustimmung des nach zwölf Jahren wieder stattfindenden World Cup of Hockey kann er sich in eine bessere Verhandlungsposition mit Garry Bettman manövrieren. Nach dem Motto, "Ich gab Dir dein Turnier, dann gebe Du mir mein Turnier". Sollte Bettman indes diesen Deal nicht eingehen, ist es ein einfaches, mit den Spielern, der Gewerkschaft und den im IIHF organisierten Verbänden auf den NHL Vorsitzenden zu zeigen.

Definitive Äusserung erst Ende Jahr

Unter diesen Voraussetzungen erstaunt es nicht, das Bettman sich erst im kommenden Dezember zu einer Teilnahme definitiv äussern will. Es ist davon auszugehen, dass die NHL zu erst den am kommenden 17.9, startenden World Cup of Hockey analysieren will und daraus seine Schlüsse zieht. Sollte das Turnier floppen, so kann Bettman, ohne mit der Wimper zu zucken, das Experiment wieder abbrechen und auf die Olympiade setzen.

Sollte das Turnier, welches in Toronto stattfindet indes ein Erfolg werden, so hat Fasel einen schwereren Stand seine Sportart in Südkorea angemessen vertreten zu sehen. So gesehen muss Fasel darauf hoffen, dass das Turnier in Toronto nicht erfolgreich sein soll. Nur so ist seine Position stärker als die von Bettman und seinen NHL Besitzern. Ansonsten droht dem Olympiaturnier den Schritt in die Bedeutungslosigkeit. Und dies würde niemandem im Eishockey dienen.

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