Eishockeyticker

Zug: Sturm auf die Top 4

Der EV Zug ist auf dem richtigen Weg. Die Innerschweizer fordern die Top vier im Schweizer Eishockey. Dieses Jahr verlor Zug den Final wegen der mangelnden Erfahrung in solchen wichtigen Spielen. Wenn der Sportchef an der einen oder anderen Stellschraube drehen kann, könnte grosses daraus...

Saisonziel und die Erwartungen

Lange galt der EV Zug als Freilos in den Play-Offs. Die Innerschweizer streiften dieses ab und kamen in den Finale, in welchem die Innerschweizer dem SC Bern unterlagen. Die Innerschweizer überzeugten dabei auf der ganzen Linie. Sie starteten durchzogen in die Saison, mussten die Segel früh in der CHL streichen. Dies erweist sich im Rückblick als positiv, konnten die Zuger doch so Energie sparen. Die kommende Saison wird zeigen, ob dies alles nur ein Strohfeuer war oder ob der EV Zug die Top 4 Klubs der Schweiz ergänzen oder sogar in deren Phalanx eindringen kann.

Arbeit des Sportchefs in der letzten Saison und die Aufgaben für den Sommer

Der EV Zug wird in der Sommerpause die Suche nach drei neuen Ausländern aufnehmen. Reto Kläy kann sich hier auf sein gespanntes Netzwerk verlassen und Sieger-Typen verpflichten. Interessant wird sein, zu schauen, welche Trainer die Zuger verpflichten wollen. Wollen sie weiter mit dem bewährten Duo arbeiten oder werden sich die Wege trennen? Welche Ausländer werden im Sturm verpflichtet? Wird noch ein ausländischer Verteidiger gesucht? Wer kommt als zweiter Torhüter? Blickt man an den Beginn der letzten Saison und die Erwartungen an die Ausländer so vermochte einzig das Duo Josh Holden/Davis McIntery zu überzeugen. Jarko Immonen und Carl Klingberg spielten gut, waren aber mehrheitlich unauffällig. Natürlich kam Immonen zu 26 Punkten und Carl Klingberg zu 27 Punkten in der Qualifikation. Zieht man die Werte der letzten Saison von Immonen zu rate, so senkte sich seine Punkte um knapp 50%. Das ist eindeutig zu viel. Bei Carl Klingberg würde ich mich freuen, wenn er in der Schweiz bleiben würde. Ich liebe seine Art wie er das Spiel liest und wie er auf den Gegner reagiert. Doch ich denke, dass der Schwede wohl zurück in sein Heimatland fahren wird.

U22-Spieler im Fanionteam

Tobias Fohrler und Tobias Geisser sind zwei Verteidiger, welche die Liga mit ihrem Spielstil beherrschen und den Gegner dominieren. Noch sind beide nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt. Sie verfügen über viel Talent und Potenzial. Mit Geisser könnten die Zuger einen kommenden Spieler in ihren Reihen haben, der nächstes Jahr im NHL Draft in der zweiten Runde ausgewählt werden könnte. Tobias Fohrler wird sich in der Zukunft einen Namen als Abräumer und auch als harter Checker machen. Wenn er denn den eingeschlagenen Weg weitergeht.

Der Ausländer-Check

Jussi Markkanen kam zu wenig zum Einsatz um beurteilt zu werden.

Josh Holden war nicht so erfolgreich wie in vergangenen Jahren. Der Kanadier, welcher in diesem Jahr den Schweizer Pass bekommen sollte, war dennoch eine bestimmende Person in Zug. Er war ein Teamspieler, führte die Mannschaft erstmals als Captain an und vermochte in dieser Rolle zu überzeugen.

Jarkko Immonen war nicht so überzeugend wie letzte Saison. Er blieb eher unter den Erwartungen und konnte auch die Leitung des EV Zug nicht überzeugen. Er verlässt Zug und wird einen neuen Arbeitgeber suchen müssen.

Matti Järvinen kann nicht beurteilt werden, da er zu wenig Einsätze hatte. Carl

Klingberg konnte zu Beginn nicht überzeugen. Nach und nach kam der Schwede aber besser in Form und vermochte gegen Ende der Saison sein Potenzial abzurufen. Es würde mich freuen, wenn der Mannschaftsdienliche Flügel weiter in Zug bleiben könnte. Aus meiner Sicht war er unter anderem einer der Spieler, welche den Einzug in das Finale möglich machte.

Lange wusste ich nicht, wie ich David McIntery einschätzen sollte. Oft lief er als Mitläufer mit, kam kaum zu guten Möglichkeiten. Und von einem Tag auf den anderen änderte sich dies. McIntery trat dominant auf, wusste wie er seine Mitspieler in Szene setzen konnte und war überragend in den Play-Offs. Der Kanadier überzeugte mich am Ende mit seinem ausgezeichneten Spiel in allen drei Zonen.

Der Spieler der Saison

Raphael Diaz machte vieles für die Innerschweizer. Er arbeitete nach hinten, baute das Spiel von hinten nach vorne auf, war im Power- und Boxplay Präsent und in engen Situationen kam der Zuger immer wieder zu viel Eiszeit. Neben Eric Blum und Ramon Untersander einer der Topverteidiger der Liga. Zudem ist der gebürtige Italiener für die Teamchemie sehr wichtig. Ein Diaz in Topform kann Spiele entscheiden. Der

Verlierer der Saison

Reto Suri kann mehr. In dieser Saison war er nur ein Schatten seiner selbst. Wie konnte aus diesem Spieler ein solcher unauffälliger Spieler werden, der seine Dominanz und Kaltblütigkeit verloren hat? Ich weiss es nicht. In der nächsten Saison kann sich aber Suri auffangen und wieder der Spieler werden, der er war.

Die Entdeckung der Saison

Sandro Zangger war für mich ein Highlight. Der Flügel war immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor verantwortlich und konnte diese auch in Tor umwandeln. 13 Tore und 28 Assists waren am Ende auf seinem Konto. Zudem arbeitet er auch defensiv zuverlässig. Mit einer +13 Bilanz in der Qualifikation reihte er sich als fünftbester Spieler ein.

Das Video der Saison

 

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