Nachdem die Liga und alle 24 Clubs der National League & Swiss League viel Zeit, Arbeit und Geld in die Erstellung und konsequente Umsetzung der Schutzkonzepte investiert haben, ist das Verbot von Grossveranstaltungen mit über 50 Zuschauern ein grosser Rückschlag für das Schweizer Eishockey (Profi-Ligen, Amateur-, Nachwuchs- und Frauen-Eishockey). Clubs und Liga haben in den vergangenen Monaten alles zum Schutz von Zuschauern und Mannschaften unternommen, während knapp vier Wochen im Meisterschaftsbetrieb wurde kein einziger bestätigter Fall einer Infektion eines Zuschauers verzeichnet.
Die neue Ausgangslage mit dem ab sofort und bis auf Weiteres gültigen Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 50 Zuschauern stellt die National League & Swiss League erneut vor enorme zusätzliche wirtschaftliche Herausforderungen, da die (überlebens-)wichtigen Einnahmen aus den Bereichen Ticketing und Gastronomie komplett wegfallen. Mit einer längeren Phase mit «Geisterspielen» würden die Clubs akut in ihrer Existenz bedroht. Auf Clubseite wurden bereits tiefgreifende Kostenreduktionen – z.B. Lohnverzichte – getroffen und umgesetzt. Um Konkurse im Schweizer Profi-Eishockey unmittelbar vermeiden zu können, sind die National League & Swiss League Clubs zwingend auf finanzielle Soforthilfen sowie die Möglichkeit auf Kurzarbeitsentschädigungen auch bei befristeten Arbeitsverträgen angewiesen. Aus heutiger Sicht muss davon ausgegangen werden, dass es zu einem verbreiteten Stellenabbau kommen wird und die Nachwuchsförderung grosse Schäden davontragen wird. Oberste Priorität ist es, dass das Schweizer Eishockey, dessen professionelle Strukturen und damit gleichzeitig auch Tausende von Arbeitsstellen erhalten sowie weiterreichende Konsequenzen unbedingt vermieden werden können. Somit ist es auch unabdingbar, dass auf professioneller Stufe zeitnah wieder Eishockey-Spiele vor Zuschauern möglich sind.
Die National League & Swiss League bekennt sich zu 100 Prozent dazu, auch in Zukunft alles zum Schutz von Besuchern zu unternehmen und einen sicheren Spielbetrieb zu organisieren. Gleichzeitig hoffen wir darauf, dass der gesellschaftliche Stellenwert des Eishockeys und des Sports allgemein in der Schweiz anerkannt und in dessen Sinn gehandelt wird. Ligaführung und die Clubs der National League und Swiss League werden in den nächsten Tagen darüber beraten und entscheiden, welche Konsequenzen die bundesrätlichen Entscheidungen für den Spielbetrieb haben werden.