Michael Bublé: 1-Tages-Vertrag mit den Vancouver Canucks
Als mehrfacher Grammy-Preisträger weiss Michael Bublé sehr genau, was echter Erfolg bedeutet. Der Schauspieler und Jazz-Sänger besitzt neben seinen kanadischen Wurzeln auch italienische Vorfahren, doch geboren ist er in British Columbia tief im Westen Kanadas. Wahrscheinlich ist sein Herz gerade deshalb im Eishockey-Rhythmus getaktet, denn echte Kanadier zieht es magisch zum grossen Spiel auf dem Eis. Exakt am 19.Dezember 2011 erfüllte sich für den bühnenerfahrenen Star ein ganz grosser Traum: Er durfte am Training seiner Lieblingsmannschaft, den Vancouver Canucks, teilnehmen. Dafür unterzeichnete er feierlich einen 1-Tages-Vertrag und konnte sich anschliessend rühmen, tatsächlich fest zum Team zu gehören – zumindest für ganze 24 Stunden. Wirklich elegant soll sich Bublé allerdings nicht auf den flotten Kufen bewegt haben, seine Liebe zum kalten Sport scheint in diesem Sinne doch eher theoretischer Natur. Doch das breite Grinsen im Gesicht konnte er nicht verbergen, wahrscheinlich lächelt er heute noch immer beim Gedanken an diesen grossen Augenblick.
Aber damit nicht genug! Nicht lange Zeit nach dem genannten Ereignis, im Dezember 2008, zückte Bublé das Portemonnaie und sicherte sich die Teilhaberschaft an den Vancouver Giants. Beim anschliessenden Heimspiel trug das gesamte Team zum Dank für die grosszügige Finanzspritze Michael-Bublé-Trikots. Wer die Giants noch nicht kennt: Es handelt sich um eine erfolgreiche Juniorenmannschaft aus British Columbia, die 2007 den Memorial Cup gewann, das weltweit wichtigste Turnier des Junioreneishockeys.
Justin Bieber: Trainingsrunden in München und Frankfurt
Und wieder ein Kanadier, diesmal aus der jüngeren Generation: Teenie-Star und Songwriter Justin Bieber, geboren 1994 in Ontario, beweist regelmässig seine grosse Zuneigung zum Eishockeysport. Zuletzt durften ihn deutsche Musik- und Sportfans vergangenen November in Frankfurt auf dem Eis bewundern. Ganz passend gekleidet im Löwen-Trikot gesellte Bieber sich zum Training der hessischen Nachwuchsspieler und liess sich hinterher sogar noch mit dem gesamten Team ablichten. Ob die Jungs vorher schon seine Fans waren, ist nicht bekannt, hinterher dürfte aber der eine oder andere in Biebers Musik hineingehört haben. Auf Facebook postete die Mannschaft kurz nach diesem ungewöhnlichen Event folgendes Statement auf Facebook: "DAS war eine Überraschung für das DEL2 und Schüler-Team des Löwen Frankfurt Eishockey e.V.: Da schaut Justin Bieber einfach mal rein und zockt ’ne Runde mit den Jungs vor seinem Konzert morgen Abend in der Festhalle Frankfurt".
Völlig überraschend kam Biebers Aktion allerdings nicht, zwei Monate zuvor kreuzte der Jungstar bereits beim Training des EHC Red Bull München auf – einen Tag nach seinem ausverkauften Konzert in der Olympiahalle. Ausgepowert hatte sich der 22-Jährige wohl noch nicht, nur so lässt es sich interpretieren, dass er ganze zwei Stunden mit eigener Ausrüstung auf dem Eis verbrachte. Interviews gab er freilich nicht, die Presse war nur äusserst spärlich zugegen, so blieb die Aktion weitgehend privat. Als die Partie 12:12 endete, forderte Bieber gut gelaunt zum Penalty-Schiessen auf. Insgesamt erlebten die Spieler den Weltstar als entspannt und freundlich, auf den Kufen bewegte er sich schnell und gewandt. Kein Wunder, der junge Mann übt sich schliesslich bereits seit der Kindheit in seinem erklärten Lieblingssport!
Daniel Negreanu: Eishockey in der Wüstenstadt
Auch der professionelle Kartenspieler Daniel Negreanu, ein echter Superstar der Poker-Szene, macht aus seiner zweiten Leidenschaft keinen Hehl, er trägt mit Vorliebe Shirts der Toronto Maple Leafs. Die Traditionsmannschaft der NHL, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, trägt ihre Heimspiele im Air Canada Centre aus. Im Sommer 2015 machte Negreanu von sich Reden, indem er ausgerechnet ein eigenes NHL-Eishockey-Team für die Wüstenstadt Las Vegas forderte. Aus seiner Sicht erscheint dieses gewagte Projekt jedoch sehr verständlich: Als einer der weltbesten Pokerspieler hat er seinen Wohnsitz in die Casino-Hauptstadt verlegt und vermisst dort seinen angestammten Lieblingssport. Der Name des neuen Teams sollte nach Negreanus Vorstellung "Rat Pack" lauten: "Wir lechzen förmlich nach einem professionellen Franchise dieser Art." Unterstützt wurde die Pro-Eishockeykampagne von dem Geschäftsmann Bill Foley.
Was zunächst wie eine Schnapsidee klang, wurde später tatsächlich zur Realität: Im Sommer 2016 jagte die Nachricht über die bevorstehende Gründung eines Las-Vegas-NHL-Teams durch die Presse. Der 22. Juni 2016 avancierte schliesslich zur Geburtsstunde der "Vegas Golden Knights", die zur Saison 2017/18 den regulären Spielbetrieb aufnehmen werden. Negreanu sah im Gegensatz zu seinen Kritikern die Chance für diese erfreulichen Entwicklungen bei 99,9 Prozent. Schliesslich, so meinte der Pokerspieler, verfüge Las Vegas über eine Arena mit 17'500 Plätze in direkter Nähe des Strips und sei mit seinen 2,2 Millionen Einwohnern seit jeher einer Sportstadt gewesen. Die Toronto Sun zitierte ihn ausserdem mit den Worten: "Niemand kann eine Show oder Party besser veranstalten als Las Vegas." Und genau das darf die Wüstenstadt nun wieder einmal live und in Farbe beweisen!
Jim Carrey und Dan Aykroyd: Filmstars auf eisigen Abwegen
Zwei Veteranen des Schauspielparketts zog es jüngst ebenfalls auf Eis, und auch diesmal müssen wir zugegeben, dass beide Promis aus Kanada stammen. Jim Carry, geboren in Newmarket, Ontario, gilt als einer der erfolgreichsten Komödianten Hollywoods; zweimal gewann er bereits den Golden Globe Award. Im Jahr 2007 machten Berichte die Runde, der Star habe ein neues Hobby für sich entdeckt. Im Fernsehmagazin "TV Movie" äusserte sich Jim Carry: "Fast jeden Tag stehe ich auf dem Eis und fuchtel wie ein Verrückter mit dem Schläger rum." Als Ausgleich dazu betätige er sich als Maler; Hollywood übe aktuell keinen Reiz mehr auf ihn aus. Wie wir wissen, entstanden danach doch noch einige Filme mit dem berühmtesten Gesichtsakrobaten der Welt, die Eishockeykarriere geriet also irgendwann wieder in den Hintergrund.
Dan Aykroyd, bekannt aus den Filmklassikern "Blues Brothers" und "Ghostbusters", stammt aus der Bundeshauptstadt Ottawa. Ihm wurde noch nie besondere Sportlichkeit nachgesagt, doch ein Sportreporter überredete ihn 2015 im Chicago United Center, ein paar Schläge auf die Lochwand zu wagen. Der spektakuläre Act fand in der Spielpause eines Matches zwischen den Minnesota Wild und den Chicago Blackhawks statt – und Aykroyd traf unter frenetischem Jubel des Publikums tatsächlich einmal ins Ziel. Die nächsten Versuche gingen allerdings daneben, doch die Szene erachten wir trotzdem als sehenswert:
VIDEO: (https://www.youtube.com/watch?v=SsAcedQRdks)
Eishockeybegeisterte Promis: ein Gewinn für den Sport
Ob sie nun eine gute Figur auf dem Eis abgeben oder eher zur Lachnummer avancieren: Promis, die mit Leidenschaft den Eishockeysport unterstützen, sind auf jeden Fall ein Gewinn. Ihre Begeisterung steckt an, liefert unbezahlte Werbung und spornt die auserwählten Lieblingsteams gründlich an. Und manchmal versetzt ein VIP sogar Eis in die Wüste!
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Zugegeben, nicht alle Promis geben auf dem Eis eine ähnlich gute Figur ab wie auf festem Boden, doch einige von ihnen überraschen mit einer wirklich anständigen Performance. Bei Michael Bublé reichte es immerhin zu einem 1-Tages-Vertrag mit den Vancouver Canucks, während sich für Justin Bieber vielleicht sogar eine Karriere-Alternative ergeben hätte. Jedenfalls machte sich der junge Sänger im Training mit unseren DEL- und Schülermannschaften wirklich gut.
Ein kanadischer Pokerprofi hingegen hängt mit so viel Liebe an seinem Heimatsport, dass er für eine Eishockeymannschaft in der Wüstenmetropole Las Vegas kämpft – und zwei alternde Komiker begeben sich fernab von Hollywoods Rampenlicht auf eisige Abwege. Nicht Perfektion ist das, was zählt, sondern die Begeisterung für den Sport. Die Leidenschaft der Stars, deren Geschichten wir erzählen, wirkt durch die Bank ansteckend und inspirierend!
Artikelfoto: 324082/CC0 Public Domain