Bereits vor zwei Jahren standen sich die beiden Teams im Rahmen der CHL gegenüber. Damals setzte sich der SCB im Sechzehntelfinal dank einem 4:1-Auswärtssieg und einem 3:3 in der PostFinance-Arena durch. Vor den beiden Begegnungen zum Abschluss der Gruppenphase in dieser Saison war der SCB bereits für die Playoff-Achtelfinals qualifiziert. Red Bull Salzburg benötigte noch einen Punkt, um die Playoffs vor den Växjö Lakers, dem letztjährigen CHL-Finalisten, als Gruppenzweiter zu erreichen. Um Gruppensieger zu werden und damit die bestmögliche Ausgangslage für die Playoffs zu erhalten, benötigte der SCB drei Punkte aus den beiden Spielen, die Vorgabe für Salzburg waren vier Punkte. Nach dem 2:1-Sieg nach Penaltyschiessen des SCB können damit noch beide Teams Gruppensieger werden.
Die Dringlichkeit auf Seiten der Österreicher war deutlich grösser. Entsprechend entschlossen gingen die Salzburger zu Werk und nützten jede Möglichkeit, den SCB unter Druck zu setzen. Dennoch hatten die Berner, welche ohne Assistenztrainer Mikko Haapakoski (Handbruch im Vormittagstraining) auskommen mussten, im ersten Drittel die besten Chancen: einerseits in Unterzahl bei einem Konter von Simon Moser und Andrew Ebbett (4.), anderseits durch Thomas Rüfenacht mit einem schönen Schrägschuss (15.), der Torhüter Stephen Michalek eine Glanzparade abverlangte.
Im zweiten Abschnitt hatte der SCB dann mehr Spielanteile und kam zu einigen Druckphasen, insbesondere als die Gastgeber fast vier Minuten am Stück in Überzahl spielen konnten und sich zahlreiche Möglichkeiten herausspielten. Zudem lief Jan Mursak gleich mehrmals allen auf und davon, hatte aber Pech bei seinen Abschlüssen. Auch Salzburg hatte zwei hochkarätige Chancen durch Robert Raymond und Dustin Gazley. Doch es blieb beim 0:0. Es schien, als weigerte sich der Puck an diesem Abend, die Torlinie zu überschreiten, bis Brant Harris in der 40. Minute, völlig alleingelassen, zum 0:1 traf.
Der SCB suchte im dritten Drittel vehement den Ausgleich, wurde aber bei seinen Bemühungen zweimal durch kleine Strafen gebremst, wobei sich die beste Berner Möglichkeit in einer Unterzahlphase für Andrew Ebbett ergab (49.). Vier Minuten später war es dann soweit: Jan Mursak wurde für seine permanente Hartnäckigkeit belohnt und erzielte den von Spielern wie Zuschauern gleichermassen gefeierten, hochverdienten Ausgleich. Weitere Tore gab es nicht, auch nicht in der Verlängerung. Dort aber nahmen die Schiedsrichter dem SCB die letzte grosse Chance zum Siegestor, als Mark Arcobello fünf Sekunden vor dem Sirenenton alleine Richtung Torhüter Stephen Michalek zog, einer der Schiedsrichter zwei Sekunden später aus unerfindlichen Gründen pfiff und damit den Lauf Arcobellos stoppte, noch bevor die Sirene ertönte. Immerhin konnte der SCB das anschliessende Penaltyschiessen dank Treffern von Jan Mursak und Gaëtan Haas für sich entscheiden.
SC Bern – Red Bull Salzburg 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) n.P. PostFinance-Arena. – 13’715 Zuschauer. – SR Eichmann, Yudakov (RUS)/ Fuchs, Kaderli. – Tore: 40. (39:12) Harris (Jakubitzka) 0:1. 53. Mursak (Scherwey, Blum) 1:1. – Penaltyschiessen: Haas -, Harris +, Ebbett -, Rauchenwald +, Mursak +, Heinrich -, Arcobello -, Viveiros -, Krueger -, Hughes -, Raffl -, Haas +. – Strafen: je 4-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Bern ohne Kamerzin und Untersander (verletzt), Marti (überzählig), Fogstad Vold (SL).
Bern: Genoni; Burren, Almquist; Krueger, Blum; Andersson, Beat Gerber; Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Mursak, Ebbett, Kämpf; Heim, Haas, Scherwey; Berger, Bieber, Sciaroni; Grassi.
Salzburg: Michalek; Heinrich, Regner; Raymond, Stajnoch; Viveiros, Pallestrang; Jakubitzka, Wappis; Raffl, Duncan, Hughes; Gazley, Rauchenwald, Winkler; Baltram, Vandevelde, Huber; Hichkofler, Schiechl, Harris.