Die Einschränkungen aufgrund der Covid-19 Pandemie treffen den EVZ sehr hart. Nach Ausgaben in sechsstelliger Höhe für die Umsetzung des Stadion-Schutzkonzepts haben die Behörden nach nur drei Spielen mit maximal 3'800 Zuschauern wieder Geisterspiele angeordnet. Bis heute hat der EVZ elf Heimspiele ohne seine Zuschauer und Fans austragen müssen. Die Restaurantbetriebe des EVZ setzten sich monatelang mit ständig ändernden Auflagen auseinander, ehe sie vor Weihnachten wieder komplett schliessen mussten. Der Umsatzeinbruch ist in allen Betrieben gross, insbesondere in der BOSSARD Arena fehlen sämtliche Matcheinnahmen. Der Eventbereich des EVZ ist vollständig zum Erliegen gekommen. Insgesamt verursacht die Covid-19 Pandemie einen Umsatzeinbruch von rund 15.5 Mio. Franken.
Der EVZ hat sich intensiv mit diesem Worst Case Szenario auseinandergesetzt und arbeitet seit Anfang November konsequent daran, den Schaden mit Massnahmen in allen Bereichen zu minimieren. Dabei ist der EVZ davon ausgegangen, dass sich die behördlichen Auflagen während der aktuellen Saison nicht mehr ändern werden. In diesem Fall beträgt der hochgerechnete kumulierte Schaden aus den Rückforderungsansprüchen aus Sponsoring- und Werbeverträgen, den Rückforderungsansprüchen der Saisonkarten-Besitzer, dem Wegfall sämtlicher Umsätze aus Einzeltickets und dem Wegfall der Gastronomie- und Eventerträge rund 12.5 Mio. Franken.
Über 5 Mio. Franken Einsparungen Mit verschiedenen Massnahmen zur Schadensbewältigung hat der EVZ bis Mitte Januar bereits 5.1 Mio. Franken einsparen können. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus generellen Einsparungen gegenüber dem Budget, dem Lohnverzicht sämtlicher Mitarbeitenden in der Höhe von minimal 7.5% bis maximal 25% des Jahreslohns, Kurzarbeitsentschädigungen, schriftlich vereinbarte Verzichte durch Sponsoren & Businesspartner, schriftliche Verzichte auf Rückforderungen von Saisonkarten-Besitzern sowie einem Teilerlass der Miete durch den Corona-Fonds der Stadt Zug. «Wir spüren eine grosse Solidarität mit unserer Unternehmung, sowohl von aussen durch Sponsoren, Businesspartner, Gönner, Fans und Zuschauer wie auch von innen durch unsere Mitarbeitenden und Funktionäre. Gemeinsam haben wir schon einiges hinter uns, wir haben aber noch viel vor uns», betont CEO Patrick Lengwiler.
Trotz diesen Einsparungen muss der EVZ in den nächsten Monaten immer noch einen Schaden von 7.4 Mio. Franken bewältigen. Eine Herkules-Aufgabe, auch wenn erfreulicherweise weitere Verzichte von Sponsoren, Businesspartnern und Saisonkarten-Besitzern in Aussicht gestellt worden sind. Der EVZ wird gegen Ende der Qualifikation mit verschiedenen Möglichkeiten für die Rückvergütung oder ein finanzielles Entgegenkommen aktiv auf die Abo-Inhaber zugehen. Er ist sich jedoch bewusst, dass er nicht damit rechnen kann und in allen Bereichen weitere Sparmassnahmen umsetzen muss.
Bundesgelder werden beantragt Nach vielen Monaten stehen endlich auch staatliche Hilfsgelder in Aussicht - in der Gastronomie durch die Härtefallverordnung von Bund und Kanton, im Spitzensport durch A-fonds-perdu-Beiträge des Bundes. Letztere sind an hohe Auflagen über die kommenden fünf Jahre geknüpft, so zum Beispiel an eine Reduktion aller Löhne über 148'200 Franken um 20 Prozent. Den politischen Willen hierzu akzeptiert der EVZ und er wird diese Unterstützung beantragen. Gleichzeitig setzt sich der EVZ für eine Überarbeitung der vorgegebenen Verordnung ein, die ihn zwingen würde, geltende Verträge nicht zu respektieren und geltendes Recht zu verletzen. Falls diese Überarbeitung nicht zustande kommt, wird es unmöglich sein, Bundeshilfe in Anspruch zu nehmen - in diesem Fall wird der EVZ die bezogenen Beiträge umgehend zurückzahlen müssen. Da der Bund jedoch für die Beantragung der Gelder Verwirkungsfristen gesetzt hat, wird der EVZ vorsorglich die entsprechenden Anträge für A-fonds-perdu-Beiträge fristgerecht bis Ende Januar einreichen. Aus dem gleichen Grund hat er auch den Antrag für Bundesdarlehen fristgerecht per Mitte Dezember eingereicht, um die Handlungsfähigkeit jederzeit zu wahren.
«Wir waren vor der Corona-Pandemie ein kerngesundes Unternehmen. Wir haben unsere Einnahmen selbst erwirtschaftet und haben in den letzten zehn Jahren siebenmal mit einem Gewinn abgeschlossen. Wir sind unverschuldet und nur aufgrund der behördlichen Anordnungen infolge der Corona-Pandemie in diese missliche Lage geraten. Wir finden es daher nicht mehr als richtig, wenn der Staat die betroffenen Unternehmungen auch finanziell unterstützt. Den überwiegenden Anteil des Schadens werden wir jedoch weiterhin selbst tragen müssen. Die riesige Solidarität rund um unseren EVZ bildet hierfür die Basis, ohne die es schlicht und einfach nicht gehen würde. Wir bedanken uns für diese grossartige Solidarität.», führt Patrick Lengwiler aus.
An vielen Fronten im Unternehmen stehen weiterhin schwierige Wochen und grosse Herausforderungen an. Der EVZ setzt alles daran, diese Herausforderungen bestmöglich zu meistern. Patrick Lengwiler: «Wir haben ein starkes Team, ein starkes Umfeld und damit auch einen starken EVZ. Wir packen das!»