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Frauen: Mission Olympia 2018 an der WM

Die Schweizer Frauen-Nati startet am Montagabend an der Top-Division-WM in Kamloops (Ka) mit dem Startspiel gegen Japan in die „Mission Olympia 2018“.

Die Ausgangslage für die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft an der Top-Division-WM in Kamloops (28.3. – 4.4.) ist einfach und doch kompliziert: Das erklärte Ziel ist die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2018. Dafür ist nach der WM ein Platz unter den besten Fünf der Weltrangliste nötig. Aktuell liegt die Schweiz auf Platz 4, doch das komplizierte Berechnungssystem macht die Sache nicht einfacher. Grundsätzlich gilt: Nur die Qualifikation für die Viertelfinals wird die Schweiz auf direktem Weg nach Pyeongchang führen. Nationaltrainerin Daniela Diaz bestätigt das WM-Ziel, fügt aber gleichzeitig hinzu: „Wir nehmen Tag für Tag, Spiel für Spiel.“ Nicht zu weit nach vorne schauen, im Moment leben und arbeiten und das Bestmögliche für Morgen tun, so lautet ihre Devise.

Die 34-jährige Zugerin, Schwester von NHL-Rückkehrer Raphael Diaz, ist erst seit Mitte Dezember 2015 im Amt und mitunter eine von drei WM-Rookies im Team. Sie bringt als Leistungsausweis eine erfolgreiche Arbeit mit den ZSC Lions (u.a. Meister 2016) und die Erfahrung aus sieben WM- und Olympia-Teilnahmen als Spielerin mit. „Diese Erfahrungen helfen mir sicher, davon bin ich überzeugt, auch wenn die Aufgaben eines Trainers anders gelagert sind. Ich kenne in etwa die Abläufe, weiss, was auf uns zukommen wird.“

Alles für das Team

Die Sichtweise der ehemaligen Spielerin bereichere sie auch im Umgang mit dem Team, ist sie überzeugt. „Auf und neben dem Eis müssen viele Details stimmen“, sagt sie. „Jede Spielerin muss bereit sein, alles für das Team und den Erfolg zu geben.“ Deshalb sei es enorm wichtig, „sich jeden Tag auf den Moment – das Hier und Heute – zu fokussieren“. Diaz will Leidenschaft und Mut sehen, „mit Herz spielen“ und vor allem auch „als Team auftreten, in jeder Situation, auf und neben dem Eis.“ Diese Philosophie hat sie den Spielerinnen in den letzten drei Monaten eingeimpft.

Im zehntägigen Vorbereitungscamp in Chilliwalk und später am WM-Standort hat der Coaching-Staff (unter anderem mit der ehemaligen, kanadischen Weltmeisterin Margot Page, die in den letzten Jahren den U18-Staff als Mentor Coach verstärkte) an diesen Details gearbeitet. Diaz weiss um die Bedeutung der Special Teams, aber auch um die Wichtigkeit des Teamzusammenhalts.

Starke Gegner

Ab kommenden Dienstag trifft die Schweiz auf Schweden, langjähriges Mitglied der Top 4 und mehrfacher Bronzemedaillengewinner, Tschechien, den starken Aufsteiger, und Japan, den letztjährigen WM-Siebten. Die Schweizerinnen können in den beiden ersten Spielen gegen Japan und Tschechien, noch vor dem Match gegen Gruppenfavorit Schweden, alles klar machen. Doch aufgepasst: Diaz‘ Team ist in keinem der beiden Spiele der klare Favorit. Vor allem Tschechien hat sich in den verschiedenen Begegnungen in dieser Saison als starker und hartnäckiger Gegner erwiesen.

Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden und die direkte Olympia-Qualifikation (sollte es in Kamloops nicht reichen, wird die Schweiz ein finales Qualifikationsturnier im Februar 2017 bestreiten müssen) sind gegeben. Nicht weniger als 13 Spielerinnen aus dem 23-er-Kader gehören zum Club der Olympia-Bronzemedaillengewinnerinnen. Die beiden Rückkehrerinnen, Liga-Topskorerin Christine Hüni (30) und Lugano-Verteidigerin Nicol Bullo (29), bringen zudem die Erfahrung aus 385 Länderspielen mit (Bullo 196, Hüni 189 Spiele). Für Diaz stimmt die Mischung „aus erfahrenen und jungen Spielerinnen.“ Sie ist überzeugt, dass ihr Team „enorm viel Talent“ mitbringt und spricht – mit Ausnahme der beiden Verletzten Sandra Thalmann und Sara Benz, beides Olympia-Bronzemedaillengewinnerinnen – von ihrem „Wunschteam“. Mit den beiden 18jährigen Tess Allemann (Thun) und Andrea Brändli (Winterthur) stehen – neben der Trainerin - nur zwei Rookies im Kader.

Das WM-Aufgebot

Torhüterinnen (3): Sophie Anthamatten (Saastal), Andrea Brändli (Winterthur), Florence Schelling (Linköping HC).

Verteidigerinnen (7): Livia Altmann (ZSC Lions), Laura Benz (ZSC Lions), Nicol Bullo (Lugano), Sarah Forster (Neuchâtel Hockey Academy), Shannon Sigrist (ZSC Lions/GCK Lions), Reica Staiger (ZSC Lions), Sabrina Zollinger (ZSC Lions).

Stürmerinnen (13): Tess Allemann (Bomo Thun/Dragon Thun), Romy Eggimann (Lugano), Christine Hüni (ZSC Lions) Alina Müller (Kloten Flyers), Evelina Raselli (Lugano), Dominique Rüegg (ZSC Lions/Uzwil), Andrea Schranz (Bomo Thun), Phoebe Staenz (Yale University), Lara Stalder (University Minnesota Duluth), Anja Stiefel (Lugano), Isabel Waidacher (ZSC Lions) Monika Waidacher (ZSC Lions), Nina Waidacher (ZSC Lions).

WM-Spiele

Montag, 28. März, 13 Uhr (22 Uhr Schweizer Zeit): Schweiz – Japan
Dienstag, 29. März, 13 Uhr (22 Uhr Schweizer Zeit): Schweiz – Tschechien
Donnerstag, 31. März, 17 Uhr (Freitag, 1. April, 02 Uhr, Schweizer Zeit): Schweiz – Schweden.

Viertelfinals oder Playouts ab Freitag, 1. April (Schweizer Zeit ev. 2. April).