Die Saison 2016/2017 verlief für die HC Fribourg-Gotteron AG aus sportlicher Sicht enttäuschend. Spieler und Staff des Fanionteams konnten sich zu Saisonende mit erhobenerem Hauptes und aufgrund eines bedingungslosen Einsatzes vor einem katastrophalen Ausgang der aktuellen Spielperiode retten. Nun stand ein kritischer Rückblick auf die vergangene Saison an.
Nebst zahlreichen offensichtlichen Schwachpunkten und begangenen Fehlern können aus der Periode 16/17 auch positive Erkenntnisse gezogen werden. Das Engagement von Nationaltorhüter Reto Berra sowie die Vertragsverlängerungen der beiden tschechischen Stürmer Roman Cervenka und Michal Birner sind wegweisend für eine erfolgreiche bevorstehende Saison. Ebenso wichtig ist die Integration junger Schlüsselspieler ins Kader der ersten Mannschaft.
Unerwartete Abgänge, erfolglose Rekrutierungen
Im September 2016 hatte sich Gerd Zenhäusern dazu entschlossen, sein Amt als Cheftrainer der ersten Mannschaft niederzulegen und dafür die weniger exponierte Position des Ausbildungschefs von Fribourg-Gotteron anzunehmen.
Der Entscheid kam für die Spieler der ersten Mannschaft völlig unerwartet. Die unter der Leitung des neuen Trainers Larry Huras vorgenommene Neuorientierung brauchte Zeit. Trotz zahlreicher Niederlagen konnte sich Huras gut in die Mannschaft integrieren und mit den Spielern ein von Respekt geprägtes Vertrauensverhältnis aufbauen.
Die von Christian Dubé in Absprache mit Gerd Zenhäusern orchestrierte Rekrutierungskampagne hat nur wenig Früchte getragen - so blieb die Leistung zahlreicher Schlüsselspieler unter dem Niveau, das sich die Vereinsverantwortlichen erhofft hatten.
Die vergangene Saison wurde zudem immer wieder von Störfaktoren beeinflusst, die die Moral der Mannschaft angeschlagen haben: Die Abgänge von Marc-Antoine Pouliot, Anton Gustafsson und Mattias Ritola sowie die Verletzung von Andrei Bykov, der sich in blendender Verfassung befand, haben dem Fanionteam schwer zugesetzt. Die über die ganze Saison schwächelnde Verteidigung - Torhüter inbegriffen - ist als weiterer Grund für das schlechte Abschneiden der ersten Mannschaft geltend zu machen.
Schlüsselspieler und erfolgreiche Integrationen
Die vergangene Spielzeit hatte einige wenige Höhepunkte zu verzeichnen, darunter die Präsenz der beiden Schlüsselspieler des Vereins Julien Sprunger und Roman Cervenka in den Top 3 der besten Skorer des Landes. Erfreulich sind zudem die Vertragsverlängerungen von Julien Sprunger und Andrei Bykov um drei, respektive vier Jahre.
Es ist nicht zuletzt den oben erwähnten Spielern zu verdanken, dass Fribourg-Gotteron bis ins Halbfinale der CHL und ins Viertelfinale des Schweizer Cups vorstossen konnte.
Die Integration der jungen Hoffnungsträger Nelson Chiquet, Nathan Marchon und Andrea Glauser in den Kreis der ersten Mannschaft kann ebenfalls als positiver Punkt der vergangenen Saison hervorgehoben werden.
Erfreuliche Perspektiven für die Zukunft
Die laufende Spielzeit kann mit einer Reihe erfreulicher Ankündigungen für die kommende Saison 2017/2018 abgeschlossen werden. Zum oben erwähnten Kreis der Spieler gesellt sich der Goalie Ludovic Waeber, der dem für drei Jahre verpflichteten Nationaltorhüter Reto Berra zur Seite stehen wird. Mit den Zugängen der beiden Torhüter stehen Fribourg-Gotteron in der kommenden Saison somit drei Goalies zur Verfügung.
Die beiden tschechischen Nationalspieler Roman Cervenka und Michal Birner, die beide eine überzeugende Saison spielten, haben sich mit dem Verein geeinigt und bleiben Fribourg-Gotteron ein weiteres Jahr treu. Die Vereinsleitung ist bereits auf der Suche nach einem weiteren ausländischen Angreifer sowie einem Verteidiger internationalen Formats.
Mit dem Coaching Staff um Larry Huras werden demnächst Gespräche über eine eventuelle künftige Zusammenarbeit geführt. Die Vereinsverantwortlichen bestätigen zudem Sportchef Christian Dubé in seinem Amt.
Die oben erwähnten Massnahmen sollen dazu beitragen, die kommende Saison mit neuem Elan erfolgreich in Angriff nehmen zu können.
Artikelfoto: Luca Pedroni (CC BY-NC-ND 2.0)