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Für Jari Kurri ist sein Jokerit Helsinki Spengler-Cup-Favorit

Mit Jari Kurri kehrt ein Weltstar an den Spengler Cup zurück. Der GeneralManager des KHL-Teams Jokerit Helsinki legte als rechter Flügelstürmer seinemStürmerkollegen Wayne Gretzky 60 Prozent dessen Tore auf.

Jari Kurri erreichte in der NHL insgesamt 1'398 Scorerpunkte, so viele wie kein anderer europäischer Spieler und gewann fünfmal den Stanley Cup (1984, 1985, 1987, 1988 und 1990). Er hätte auch gerne als aktiver Hockeyspieler am Spengler Cup teilgenommen: "Als Spieler sucht man permanent neue Erfahrungen. Der Spengler Cup wäre eine positive gewesen."

Jari Kurri, Sie waren letztes Jahr das erste Mal als General Manager des KHL-Teams Jokerit Helsinki am Spengler Cup. Wie haben Sie das Turnier - mit etwas Abstand - erlebt?

Jari Kurri: Der Spengler Cup ist ein traditionelles Turnier, das auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Es war grossartig, Teil von diesem Turnier zu sein. Wir machten durchwegs positive Erfahrungen.

An was erinnern Sie sich besonders gerne?

Jari Kurri: In der Weihnachtszeit herrscht eine spezielle Stimmung in Davos. Nicht nur in der Vaillant Arena, sondern auch in der Stadt. Man kann dies deutlich wahrnehmen, wenn man durch die Strassen schlendert. Für uns war es eine gute Erfahrung. Unsere Spieler wurden von ihren Frauen, Kindern und Familien begleitet. Es war wichtig für die Spieler, dass sie Zeit mit ihnen verbringen konnten, auch wenn in der selben Zeit harte Spiele zu absolvieren waren.

Weshalb wollte das Team dieses Jahr unbedingt wieder dabei sein?

Jari Kurri: Die Erfahrungen der letztjährigen Teilnahme spielten in den Überlegungen definitiv eine wichtige Rolle. Für uns ist es eine Möglichkeit, aus der normalen Routine auszubrechen. Natürlich fordert das Turnier einen erheblichen Tribut vom ganzen Team. Auf der anderen Seite können wir zusätzliche Spieler im Turnier einsetzen, was die Belastung wiederum etwas reduziert.

Inwiefern hat sich Jokerit gegenüber dem letzten Jahr verändert?

Jari Kurri: Im Vergleich zum Turnier 2014 hat sich unser Team auf acht Positionen verändert und wir wollen uns unbedingt spielerisch verbessern. Natürlich wollen wir dieses Jahr auch am Spengler Cup besser abschneiden.

Wie sind Sie zufrieden mit dem Saisonstart?

Jari Kurri: Der Start ist uns gelungen. Das ist für das ganze Team, im speziellen aber auch für die neuen Spieler sehr wichtig. Diese müssen sich zuerst vollkommen im Team integrieren und auch ihre Spielweise dem neuen Team anpassen. Wir wurden durch einige Verletzungen etwas zurückgebunden. Aber die Einstellung der Mannschaft ist wirklich gut und es ist ersichtlich, dass die Spieler hungrig sind, Erfolge zu feiern.

Letztes Jahr fuhren Sie als Favorit zum Spengler Cup. Die Viertelfinals bedeuteten aber das Aus. Was will das Team dieses Jahr erreichen?

Jari Kurri: Selbstverständlich wollen wir länger im Turnier verbleiben. Hoffentlich können wir vom letztjährigen Auftritt lernen. Das Spielniveau am Spengler Cup ist wirklich hoch und die Spiele werden hart und intensiv geführt. Wir werden uns noch besser auf das diesjährige Turnier vorbereiten und werden hoffentlich erfolgreicher sein.

Wie unterscheidet sich Jokerit Helsinki vom zweiten KHL-Team Avtomobilist Yekaterinburg?


Jari Kurri: Es ist schwierig, diese beiden Teams zu vergleichen. Einen gemeinsamen Nenner haben alle Teams der KHL - sie verfügen allesamt über das notwendige Talent. Wir müssen bereit sein, jeden Abend ein intensives Spiel zu absolvieren. Letztendlich spielt es keine Rolle, wie der Gegner heisst.

Wer ist für Sie der diesjährige Favorit?

Jari Kurri: Keine Frage, das sind wir. Wir wissen, dass es nicht einfach wird, den Titel davon zu tragen. Aber das ist unser erklärtes Ziel.

Letztes Jahr waren Sie mit Ihrer Familie in Davos. Wie hat diese den Spengler Cup erlebt, und wird sie wieder dabei sein?

Jari Kurri: Ein Teil meiner Familie begleitete mich und es war auch für uns eine spezielle Erfahrung. Wir konnten Zeit in einer wunderschönen Umgebung verbringen. Wir genossen es, uns draussen zu bewegen, verfolgten aber auch Spiele. Wir freuen uns darauf, diese Eindrücke auch dieses Jahr in ähnlichem Rahmen zu erleben.

Wären Sie gerne bereits als Spieler am Spengler Cup dabei gewesen?

Jari Kurri: Ich hatte nie die Möglichkeit, während meiner Karriere in Davos zu spielen. Jene Spieler, die am Spengler Cup teilgenommen haben, erzählten durchwegs positive Dinge über das Turnier. Logischerweise wäre es schön gewesen, selber als Spieler im Aufgebot einer Mannschaft zu stehen, denn als Spieler sucht man permanent neue Erfahrungen. Unglücklicherweise ergab sich für mich aber keine Möglichkeit, am Spengler Cup zu spielen.

Weshalb freuen Sie sich auf Ihren zweiten Weihnachts-Aufenthalt in Davos?


Jari Kurri: Wir verbringen den Weihnachtsabend und den ersten Weihnachtstag in Finnland und werden gleich anschliessend in die Schweiz reisen. Unsere Eindrücke des letztjährigen Aufenthaltes in Davos sind nach wie vor präsent. Davos bietet um diese Zeit eine Vielfalt an Möglichkeiten im Freien wie z.B. Skifahren oder auch Schlittschuhlaufen. Aber das wichtigste für uns bleibt eine gute Performance am Turnier, an dem wir attraktiv und erfolgreich spielen wollen.