Generationenwechsel in der Schweizer Frauen-Nati

Symbolbild
Symbolbild (Bildquelle: SIHF)

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft erhält nach einer Reihe von gewichtigen Rücktritten ein neues Gesicht. Mit Werten wie Wille, Charakter, Biss oder Fokus soll die Schweiz näher an die Weltspitze herangeführt werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich mit dem Beginn eines neuen, vierjährigen olympischen Zyklus das Gesicht der Frauen-Nationalmannschaft verändert. Mit den Rücktritten von Weltklasse-Torhüterin Florence Schelling (190 Länderspiele), Christine Meier (240), Sara Benz (106) und Anja Stiefel (180) sowie weiteren Spielerinnen, die in Zukunft kürzer treten wollen - Monika Waidacher (134), Nina Waidacher (109) und Tess Allemann (52) - verliert das Team von Nationaltrainerin Daniela Diaz eine ganze Reihe von Spielerinnen mit reichlich internationaler Erfahrung. Und trotzdem soll und will die Schweiz auch weiterhin im Konzert der Grossen mitreden und den Abstand zu den Top-Nationen verringern. Nationaltrainerin Daniela Diaz, Off-Ice-Coach Tatjana Diener und der Nati-Staff haben in ihren Olympia- und WM-Analysen in erster Linie im physischen Bereich Rückstände ausgemacht. „Mit Talent allein kannst du international heute nichts mehr erreichen“, hält Diaz klipp und klar fest. Deshalb stellt sie Werte wie Winnermentalität, Charakter, Fokus und ein gesundes Selbstvertrauen in den Mittelpunkt der Entwicklung des Teams und vor allem der jungen Spielerinnen, die ins Kader nachrücken werden.

Erste Länderspiele in Frankreich

Nach einer umfangreichen Off-Ice-Phase mit abschliessenden Tests in Tenero hat Diaz, die neu auf Melanie Häfliger als Assistentin zählen kann, für die vier August-Länderspiele von dieser Woche in Albertville gegen Frankreich der Tradition entsprechend praktisch zwei Teams aufgeboten. Vom Olympiakader sind noch 12 Spielerinnen dabei, einige fehlen aus beruflichen Gründen. Zum Einsatz kommen auch 10 Spielerinnen aus dem aktuellen U18-Team. Wer die Physis-Tests nicht bestanden hat, muss hinten anstehen und Hausaufgaben erledigen, um sich für ein späteres Aufgebot aufzudrängen. „Nach der harten Off-Ice-Arbeit und einem einwöchigen Skills-Camp wollen wir die Spielerinnen nun auch im Spieleinsatz beobachten und so besser einordnen können, wer sich ein Aufgebot für das Oktober-Camp oder die ersten Spiele im Rahmen des neuen Agreements mit der „Euro Hockey Tour (EHT)“ mit Finnland, Tschechien, Schweden, Russland und Deutschland verdient hat.“ Mit der Integration in die European Hockey Tour, die seit Jahren besteht, ist Nationalmannschafts-Direktor Raeto Raffainer ein kluger Schachzug gelungen, weil damit garantiert ist, dass die Schweiz im Verlaufe der Saison gegen die besten Nationen Europas spielen kann.

Frauen-WM 2019 in Finnland neu mit 10 Teams

Nach den Oktober-Länderspielen gegen Deutschland bestreitet die Frauen-Nati auf ihrem Weg an die WM 2019 in Finnland, die erstmals mit 10 Teams ausgetragen wird, im November die Chablais-Trophy in Monthey (CZE, RUS, GER), ein Vier-Nationen-Turnier im Dezember in Finnland (FIN, SWE, GER) und im Februar 2019 ein Sechs-Nationen-Turnier (CZE, FIN, GER, RUS, SWE) in Russland. All diese Turniere sind Teil der EHT, die in Russland mit dem Finale der laufenden Saison zu Ende geht.