Kein Schweizer mehr in den NHL-Playoffs

Montreals Torhüter Carey Price.
Montreals Torhüter Carey Price. (Bildquelle: asp)

Vor einigen Wochen nahm die National Hockey League (NHL) wieder den Spielbetrieb auf. Zwar wurde die reguläre Saison für beendet erklärt, doch die Fans durften sich dennoch über einen durchaus interessanten Modus freuen, der in den beiden sogenannten „Hub-Cities“ Toronto und Edmonton ausgespielt wird. Einen Stanley Cup Sieger aus der Schweiz wird es nun aber nicht mehr geben. Sämtliche Spieler sind mit ihren Teams bereits ausgeschieden. Zuletzt erwischte es Jonas Siegenthaler, der mit den Washington Capitals an den überraschend starken New York Islanders scheiterte.

Das Konzept der „Bubble“ greift

Lange schien es nicht sicher, ob die NHL den Spielbetrieb wiederaufnehmen kann oder ob man auch diese Saison abbrechen würde. Die unterklassigen Ligen sowie einige Juniorenligen haben bereits frühzeitig ihre Wettbewerbe abgebrochen. Die NHL entwickelte jedoch ein tragfähiges Konzept, das funktioniert. Der Kampf um den Stanley Cup ist in vollem Gange und die Fans fiebern dem großen Finale hingegen. Zwar finden alle Partien ohne Zuschauer statt, aber dafür wird jedes einzelne Spiel live im Fernsehen übertragen. Natürlich kann man auch mit den besten Schweizer Sportwettenanbietern wetten, wer die so begehrte Trophäe in einigen Wochen in die Höhe stemmen wird, sollte einem der Nervenkitzel aus dem Stadion daheim fehlen.

Die Spieler der jeweiligen Teams mitsamt Staff befinden sich in der sogenannten „Bubble“. Das bedeutet, dass sich alle Team-Mitglieder in einem geschützten, abgeriegelten Bereich bewegen und keinen Kontakt zur Aussenwelt haben, um die Gefahr einer Infektion mit dem Coronavirus so gering wie möglich zu halten. Aktuell hat sich in der Bubble auch kein Spieler neu infiziert, was für das gesamte Konzept spricht. Im Vorfeld gab es allerdings einige Infektionen. Einer der prominentesten Akteure, bei denen vor der Abreise in die Bubble Covid-19 diagnostiziert wurde, war Chicagos Torhüter und zweimaliger Stanley Cup Champion Corey Crawford. Der 35-Jährige stiess erst spät zum Team, zeigte sich jedoch in den Serien gegen Edmonton und Las Vegas gut genesen. Letztlich konnte er das Ausscheiden gegen die Golden Knights jedoch auch nicht verhindern.

Schweizer Profis müssen zuschauen

Auch wenn das Konzept der Bubble bislang hervorragend gegriffen hat: Aus Schweizer Sicht ist die Rückkehr in den NHL-Spielbetrieb schon wieder beendet. Als letzter noch im Wettbewerb verbliebener Akteur musste Jonas Siegenthaler sich mit seinen Washington Capitals den New York Islanders mit 1:4 geschlagen geben. Überraschend kommt dieses Ergebnis allemal, liegt es doch gerade einmal zwei Jahre zurück, als die Caps um Superstar Alexander Ovechkin den Stanley Cup gewinnen konnten.

Vor Siegenthaler mussten aber bereits andere NHL Cracks mit Schweizer Pass die Segel streichen. Philipp Kurashev gehört zum erweiterten Kader der Chicago Blackhawks, die den Vegas Golden Knights mit 1:4 unterlagen. Ebenfalls mit 1:4 schieden Dean Kukan und die Columbus Blue Jackets gegen Tampa aus. Und mit dem gleichen Ergebnis verabschiedete sich der wohl prominenteste Schweizer Playoff-Teilnehmer, Nino Niederreiter, mit seinen Carolina Hurricanes aus der Endrunde. Sie zogen gegen die Boston Bruins den Kürzeren. Apropos Chicago: Schweizer Fans dürften auch Dominik Kubalik die Daumen gedrückt haben. Der Tscheche absolvierte insgesamt knapp 100 Partien für den HC Ambri-Piotta in der National League.

Gar nicht erst in den Playoffs vertreten waren zwei andere Akteure: Roman Josi scheiterte in der Play-in-Runde mit seinen Nashville Predators mit 1:3 an den Arizona Coyotes. Noch nicht einmal in die Play-in-Runde geschafft hat es Nico Hischier mit seinen New Jersey Devils. Hischier, der während der Corona-bedingten Spielpause seinen Militärdienst absolvierte, unterschrieb im vergangenen Jahr bei den Devils einen Vertrag über sieben Jahre, der ihm mehr als 50 Millionen Dollar einbringen wird. Der 21-Jährige wurde 2017 im Draft an erster Stelle von den Devils ausgewählt. Keinem Schweizer war dies vorher gelungen!

Spannendes Rennen im Westen

Natürlich gehen die Playoffs auch ohne Schweizer Beteiligung weiter. Besonders spannend dürfte es in der Western Conference werden. Gut möglich, dass die Colorado Avalanche und die Vegas Golden Knights den Sieger hierbei unter sich ausmachen. Beide Mannschaften präsentierten sich stark und zogen jeweils mit 4:1-Siegen in die nächste Runde ein. Abgesehen von diesen beiden Teams sollte man aber auch Vorjahres-Champion St. Louis Blues sowie aus dem Osten die starken Islanders oder die Boston Bruins auf dem Zettel haben.