Beide Teams lieferten sich ein langweiliges, ohne viel Emotionen geführtes Derby. Keines der beiden Teams vermochte in irgendeiner Sparte wirklich zu überzeugen. Beim Gast aus Bern fehlten die Überzeugung, aus dem Spiel hinaus einen öffnenden Pass zu spielen und nach vorne Druck zu machen. Bei den Langnauern war in der Offensive zu wenig Durchsetzungskraft. Chris DiDomenico war ein unermüdlicher Antreiber. Doch der Rest der Mannschaft vermochte nicht zu folgen. Beim Gast indes sitzt die Verunsicherung tief. Dazu kommt, dass mit Jakub Stepanek kein sicheres Bollwerk im Tor steht. Er ist immer noch auf der Suche nach dem Spielstil welcher in der NLA gepflegt wird.
Der Beginn der Partie war harzig und keines der Teams vermochte im ersten Durchgang Akzente zu setzen. Klar könnte man beim SC Bern auf die fehlenden Spieler verweisen. Doch das ist unnötig. Die Gäste haben einen genug tiefen Kader um diese zu kompensieren. Oft fehlt den Bernern indes der Glaube an den Erfolg. Anstelle eines direkten Schusses sucht man am liebsten den besser postierten Mitspieler. Dies hat zur Folge, dass man solch enge Spiele wie gestern in Langnau unnötig verliert.
SCL-Matchplan aufgegangen
Die Langnauer ihrerseits machen mit ihren bescheidenen Mitteln das Beste. Claudio Moggi, ein Spieler welcher wohl Ende Saison das Emmental verlassen muss, traf nach schöner Vorarbeit von DiDomenico zur Führung. Zuvor scheiterte der Berner Cory Conacher mit einem satten Schuss an den Pfosten (22.). Bern erhöhte kurz den Druck und glich drei Minuten später zum 1:1 aus. Pascal Berger, welcher auf die kommende Saison zu den Tigern wechselt, bezwang den lettischen Schlussmann Ivars Punnenovs als einzige.
Bern suchte nun den Führungstreffer konsequenter, scheiterten aber immer wieder am Langnauer Schlussmann. Auch das Powerplay der Berner war im gestrigen Speil ungenügend. Aus sechs Chancen verwertet man keine einzige. Wenn das Powerplay die Psyche einer Mannschaft wiederspiegelt so darf festgehalten werden, dass diese in Bern nicht gut sein kann.
Im letzten Drittel zogen sich die Gastgeber vermehrt in das eigen Drittel zurück und liessen den Gast anrennen. Clever warteten sie darauf, dass sich eine Konterchance eröffnen würde. Eine solche nutzen sie denn auch aus und Sven Lindemann konnte eine Vorlage von Ville Koistinen mit einem satten Schuss abschliessen. Dass dabei Berns Schlussmann Stepanek nicht gut aussah, passte zu diesem unattraktiven und langweiligen Spiel.
SCL Tigers - SC Bern 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Ilifishalle, Langnau – Zuschauer: 6050 (Ausverkauf) – Schiedsrichter: Mollard, Wiegand; Bürgi, Wüst – Tore: 24:17 C. Moggi (Diomenico) 1:0; 27:39 P. Berger (Conacher, Helbling) 1:1; 48:13 Lindemann (Koistinen) 2:1.
Strafen: Langnau 6 x 2' - Bern 5 x 2'
Schüsse: 32:46 (10:15, 12:15, 9:16)
Langnau: Punnenovs (Ciaccio); Koistinen, Stettler; Müller, Lindemann; A. Gerber, Zryd; Ronchetti, Gossweiler; C. Moggi, Wilson, DiDomenico; S. Moggi, Albrecht, Wyss; Clark, Gustafsson, Bucher; Lindemann, Chiriajev, Haas.
Bern: Stepanek (Schwendener); Untersander, Krueger; Gerber, Jobin; F. Randegger, Helbling; G. Randegger, Dubois; Moser, Plüss, Bodenmann; P. Berger, Roy, Conacher; N. Hischier, Rüfenacht, A. Berger; Reichert, L. Hischier, Müller.
Bemerkungen: Langnau ohne Murray, N. Berger, Bärtschi, Nüssli, Weisskopf, Gerber, Hecquefeuille (alle verletzt) – Bern ohne Kobasew, Blum, Ebbett, Smith, Bergenheim, Bührer, Kreis, Ness, Kousa (alle verletzt) Scherwey (gesperrt) – Bern 22` Pfosten (Conacher) – Langnau 28 ` Latte (Gustafsson) – Bern ab 58:50 ohne Torhüter – Bern 59:00 Time-Out – 59:54 Time-Out Langnau.
Langnau gewinnt Berner Derby
In einem emotionslosen Derby siegen die SCL Tigers gegen den SC Bern mit 2:1. Die Emmentaler waren am Ende trotz weniger Schüssen auf das Tor der Berner cleverer im Umgang mit ihren Chancen. Der SC Bern indes kommt nicht vom Fleck. Oft fehlt der letzte entscheidende Schritt.