In den letzten Jahren hat in Lausanne ein Umdenken stattgefunden. Aus einem Nachlässig geführten Verein wurde ein Verein, der sich nach oben orientieren will. Aus den Fehlern der Vergangenheit wurden die Lehren gezogen. Der langsame Um- und Neubau der Mannschaft wurde vorangetrieben. Nun folgt der Umbau der Spielstätte. Zwei Jahre lang werden die Lausanner Löwen in einem Provisorium spielen um auf die Weltmeisterschaft 2020 der Zweitspielort zu werden. Ein ehrgeiziges Vorhaben, welches den einen oder anderen Stolperstein beinhaltet. Vor allem der Zeitplan könnte ein Problem werden. Abgesehen davon kann Lausanne den gezeigten Aufstieg zu einem Titelanwärter weiter vorantreiben.
Joel Vermin ist ein wichtiger Puzzelstein für die Zukunft (Bild: Lausanne HC)
Den nötigen Schliff haben die Lausanner in der Off-Season getätigt. Mit Joel Vermin und Sandro Zurkirchen stossen zwei interessante Spieler in die Waadt. Der eine hat mit Tampa Bay beweisen, dass er in der besten Liga der Welt bestehen könnte. Wenn er denn zum Einsatz kommt. Der andere will endlich den Stallgeruch eines maroden Schlussmannes abstreifen, den Schritt in die Nationalmannschaft vollziehen und den Verantwortlichen der elf Mitstreiter zeigen, dass er nicht ein Durchschnittlicher, sondern eine ausgezeichneter Schlussmann ist. Dass er dies kann, daran kann nicht gezweifelt werden.
Sandro Zangger ist bereit für den nächsten Schritt (Bild: eishockeyticker.ch / Barbara Zimmermann)
Mit Sandro Zangger und Lukas Frick sind zwei weitere junge Spieler in die Waadt gezogen, welche in den kommenden Jahren zu wichtigen Teamstützen reifen können. Beide haben grosses Potenzial den Schritt nach vorne zu tun. Zangger ist mit seinem Antritt, seiner Spielintelligenz und seinem Verständnis für Spielsituationen noch in der Entwicklung, welche nicht abgeschlossen ist. Der Stürmer wird in Lausanne viele zu überzeugen wissen. Dass er zu den jungen aufstrebenden Spielern gehört, welche sich auch defensiv verantwortlich fühlen ist ein Plus für den smarten Flügel.
Lukas Frick wird zum Nationalverteidiger reifen - in Lausanne sind die Voraussetzungen gut dazu ( Bild: eishockeyticker.ch / Barbara ZImmermann)
Lukas Frick ist in der Entwicklung eines Verteidigers weit fortgeschritten. Im eins gegen eins kann er die Gegner lange aufhalten und gewinnt wichtige Duelle an der Bande. Neben diesen Vorzügen setzt er sein physisches Spiel gut ein und erhält dabei kaum Strafen. Im Spiel nach Vorne ist der Verteidiger ein Spielgestalter und versteht es mit einem schnellen, öffnenden Pass seine Angreifet gut in Szene zu setzen. Im Power- und Boxplay wird der Uzwiler oft eingesetzt werden. Oft erinnert sein Spielstil an einen anderen ehemaligen Uzwiler, der eine grosse Karriere mit dem SC Bern hatte: Sven Leuenberger.
Neben diesen vier Zugängen bleib das Team intakt. An den entsprechenden Stellen wurde die Stellschraube angezogen und das Gefüge der Mannschaft nicht weiter verändert. Dies ist in dieser Phase des Übergangs wichtig und gut. Jan Alston wird in den kommenden beiden Jahren das Team weiter verbessern und nach vorne bringen. Dazu gehört auch die weise Entscheidung mit der Verpflichtung von Sandro Zurkirchen. Mit ihm ist die Position des Schlussmannes ausgezeichnet besetzt und der sich abzeichnende Abgang Cristobal Huet nach dieser Saison abgefedert.
Dan Ratushny - wird er die Lausanner in das Halbfinale führen? Bild: eishockeyticker.ch/Brarbara Zimmermann)
Wie hält sich Trainer Dan Ratushny in diesem Jahr? Im letzten Jahr vermochte der Kanadier zu überzeugen. Er setze ein Zeichen in der Meisterschaft, dass mit ihm zu rechnen ist. Mit seinem offensiven Spielstil brachte er manchen Gegner zur Verzweiflung. Dieses Jahr wird ihm dies wohl weniger gelingen. Dazu kommt, dass der Trainer aus der letzten Saison dazu gelernt hat. Die Kräfte der Spieler werden nun besser über alle vier Linien verteilt werden und bei der einen oder anderen Begegnung nicht mehr bis zum letzten Forciert. Ratushny wird das moderen Hockey spielen lassen, welches auf schneller Transition zwischen Defensive und Ofensive aus ist. Um dies so zu vollbringen, hat Ratushny nun den Kader.
Die kommenden zwei Jahren werden die Waadtländer im Provisorium bestreiten. Danach ist der Löwe bereit, nach La Chaux-de-Fonds der erste Meister aus der französisch sprachigen Schweiz werden. Die Lausanner sind in ihren Vorbereitungen bereits weiter, als dies Genf ist. Die Deutsche Schweiz wird diese Entwicklung mit Sorge betrachten.