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Marc Aeschlimann: "Vorfreude auf eine ganz spezielle Woche mit der Familie"

Am Spengler Cup kommt es ab dem Stephanstag zu spannenden Duellen, zuPartien zwischen Teams verschiedener Nationen, verschiedener Eishockeystile undwomöglich auch zum Duell zwischen Vater und Sohn Aeschlimann, sollten in denKlassierungsspielen die beiden Schweizer Teams HC Lugano und HC...

Seit zwei Jahren spielt Marc Aeschlimann für den Spengler Cup-Gastgeber HC Davos in der National League A. Wenig später kam er zu seinem Spengler Cup- Debüt. Marc Aeschlimann, erinnern Sie sich noch an diesen Moment?

Marc Aeschlimann: Ja, natürlich. Zuvor spielte ich erst drei Spiele in der ersten Mannschaft, alles war neu und speziell. Leider verletzte ich mich und das Turnier war sogleich wieder zu Ende. Deshalb freue ich mich dieses Jahr umso mehr auf den Spengler Cup.

Weshalb ist die Vorfreude so gross?


Marc Aeschlimann: Bereits als kleiner Junge schaute ich mir möglichst viele Spiele des Turniers an. Ist Spengler Cup in Davos, herrscht immer eine ausgelassene Stimmung, ein grossartiges Eishockeyfest findet statt. Da freut sich jeder, der dabei sein darf. In meinem Alter ist es wichtig spielen zu dürfen und Erfahrungen zu sammeln. Zusätzlich kann man auch vom internationalen Niveau profitieren.

Sie sind heute 20 Jahre alt, kamen aber bereits als 14-Jähriger aus dem Tessin ans Sportgymnasium Davos. War es damals ein schwieriger Entscheid?

Marc Aeschlimann: Als ich mich definitiv entscheiden musste, tat ich mich schwer. Meine Eltern rieten mir aber zum Glück, den Schritt ans Sportgymnasium Davos zu wagen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe. Im Verlauf der sechs Jahre, in denen ich nun in Davos lebe, hatte ich nicht mehr viele Gelegenheiten, ins Tessin zu gehen. Die Südschweiz bleibt aber meine Heimat.

Sie sagten kürzlich in einem Interview, dass es für Sie sehr wichtig sei, dank viel Eiszeit den nächsten Schritt zu machen. Wie sieht dieser nächste Schritt für Sie aus?

Marc Aeschlimann: Es heisst, die vielen Details zu verbessern, die man als junger Spieler oft nicht im Griff hat. Wichtig erachte ich es zudem, mehr Verantwortung zu übernehmen und noch mehr zu zeigen, wozu ich fähig bin.

So, dass als ehemaliger Spieler der Auswahlmannschaften U16 bis U20 auch die Nationalmannschaft wieder ein Thema wird?

Marc Aeschlimann: Nein, die Nationalmannschaft wird erst in einigen Jahren ein Thema für mich. Derzeit konzentriere mich voll auf mein Spiel beim HC Davos.

Wie haben Sie den Moment erlebt, als Sie erfuhren, dass der HC Lugano und damit das Team, dessen Geschäftsführer Ihr Vater Jean-Jacques Aeschlimann ist, am Spengler Cup mit von der Partie sein wird?


Marc Aeschlimann: Mein Vater wusste dies natürlich einige Zeit vor mir. Doch als es offiziell wurde, war die Vorfreude auf eine ganz spezielle Woche mit der Familie sowohl bei ihm wie auch bei mir riesig.

Sie werden immer wieder auf Ihren Vater angesprochen. Ist dies ein zusätzlicher Druck?

Marc Aeschlimann: Nein, eigentlich nicht, weil es zur Gewohnheit geworden ist. Für mich war es immer ein Vorteil, dass mein Vater auch Eishockeyaner ist. So hatte ich auch immer ein Vorbild im eigenen Haus. Das war sehr wichtig für mich. Zudem profitiere ich von seinen Erfahrungen. Er gibt mir immer gute Tipps. Der Wichtigste bisher: Als Center musst du defensiv solid spielen. Das hat auch er immer gemacht.

Sie standen bereits als Dreijähriger auf dem Eis. Gab es für Sie je etwas anderes neben dem Eishockey?

Marc Aeschlimann: Nein, ich dachte nie an etwas anderes als das Eishockey.

Gibt es auch heute kein anderes Hobby neben dem Beruf?

Marc Aeschlimann: Nein, ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf den Eishockeysport. Sicher haben wir viel Freizeit. In unserer Wohngemeinschaft spielen wir gerne zusammen auf der Playstation oder gehen mal nach Chur oder Landquart zum Shoppen.

Werden Sie irgendwann aus den Fussstapfen des Vaters steigen können?

Marc Aeschlimann: Natürlich hoffe ich, dass ich mir selber einen Namen machen, und dadurch meine eigene Karriere durchziehen kann.

Ihr Vater verriet erst kürzlich, dass Ihre Mutter am Spengler Cup wohl Davos helfen werde.

Marc Aeschlimann: Lacht: Das ist natürlich super. Dann haben wir einen Fan mehr auf unserer Seite!

Wie möchten Sie Ihren Fans für die Unterstützung danken?

Marc Aeschlimann: Mein Ziel ist es natürlich, wieder so oft wie möglich zu spielen und möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Natürlich wäre ich glücklich über den Sieg unseres Teams.

Danach müssten Sie mit Ihren Gewohnheiten brechen und könnten das Spiel nicht wie sonst üblich mit Ihrem Vater analysieren?

Marc Aeschlimann: Dass wir nach einer Partie gemeinsam sprechen, passiert sowieso, egal wie sie ausgeht. Dann analysieren wir, wieso Lugano verlor oder gewann, oder darüber, ob wir einen guten Match lieferten. Oder ich hole Rat, wenn mir etwas in einer Partie missriet. Diese Gespräche helfen mir persönlich meistens weiter - in der Meisterschaft und bestimmt nach Weihnachten auch am Spengler Cup.