Die letzte Saison wird bei Bern vielen in Erinnerung bleiben. Nur dank der besseren Direktbegegnungen gegen den HC Lausanne qualifizierte sich der SC Bern für die Play-offs. Und stürmte zum Titel. Bis die Berner aber den Thron erklimmen konnten, musste Trainer Guy Boucher Lars Leuenberger Platz machen, kamen 4 neue Ausländer und mussten einige personelle Änderungen in der Führungsetage vorgenommen werden. Als dann endlich alle Spieler gesund waren, zeigten die Berner was in der Mannschaft steckte. Die Belohnung war der Titel, in welchem der SC Bern nur zwei Niederlagen einstecken musste.
In der neuen Saison wird der SC Bern mit einem neuen Trainer-Duo an der Bande antreten. Mit Kari Jalonen und Ville Peltonen geht die Macht vom Kanadisch-schweizerischem Duo über zu einem finnischen. Beide Trainer haben in der Vergangenheit die finnische Nationalmannschaft betreut. Sie verfügen über viel Erfahrung und könnten sich für Bern zu einem Glücksgriff entwickeln. Beide werden als ausgezeichnet kommunikativ beschrieben, suchen den Zugang zu den Spielern und wollen jedes Detail wissen. Obwohl Jalonen noch nie in der Schweiz gearbeitet hat, und das hiesige Hockey noch nicht so kennt, wird er sich mit der Hilfe von Peltonen schnell zurecht finden.
Genoni - ein Glücksgriff
Auf die neue Saison stösst vom HC Davos Torhüter Leonardo Genoni zum Meister. Der dreimalige Schweizer Meister soll in Bern zu einer festen Grösse im Team werden. Er ist ein ausgeprägter Siegertyp, der das Verlieren hasst. Mit seinem modernen Spielstil sorgt er zu dem für viel Ruhe und Übersicht. An seiner Seite wird der letztjährige Junioren Schweizer Meister Joel Aebi als Backup agieren. Dass der junge Schlussmann zu Einsätzen kommen wird, ist fast sicher. Denn in der Saison bietet sich für ihn die eine oder andere Möglichkeit, zu spielen. Dies vor allem im Cup oder in Spielen, in denen Genoni geschont werden soll.
In der Verteidigung setzt der Meister von Beginn an auf einen ausländischen Verteidiger. Mit Maxim Noreau kehrt ein alter Bekannter in die Schweiz zurück. Der Kanadier spielte bereits in Ambrì sehr erfolgreich und war dort einer der bestimmenden Spieler in den Saisons 2011/12 - 2013/14. Zusammen mit Eric Blum, Ramòn Untersander und Jérèmie Kamerzin stehen drei weitere Offensiv ausgerichhtete Verteidiger zur Verfügung. Generell erfuhr die Verteidigung der Berner mit den beiden Zuzügen noch tiefer geworden.
Die Ausländerfraktion
Wie in der Verteidigung erfuhr auch der Sturm mit dem Zuzug von Kris Versteeg und Marc Arcobello ein weiteres Upgrade. Nach dem eher unerwarteten Abgang von Cory Conacher ergab sich die Gelegenheit Versteeg zu verpflichten. Als einziger Ausländer des Meisterteam verbleibt Andrew Ebbett. Wegen eines Schienbeinbruches konnte der Kanadier in der Regulären Saison nur 19 Spiele bestreiten. In den Play-Offs war er dann zusammen mit Derek Roy und Conacher ein entscheidender Faktor zum Titelgewinn.
Der Meister verpflichtete nicht nur Routiniers. Mit dem Zuzug von Dario Meyer und der weiter Verpflichtung von Tim Dubois und Marco Müller setzen die Berner weiter auf die Eingliederung junger Spieler in die Mannschaft. Alle drei werden wertvolle Erfahrung auf dem höchsten Niveau der Schweiz sammeln können.
Erfolg mit neuen Gesichtern?
Mit all diesen neuen Gesichtern ist der SC Bern in einer guten Position um den Titel zu verteidigen. Dazu kommt das neue Trainer-Duo welches die eine oder andere Änderung am Spielsystem vornehmen wird. Wie werden aber die Fans auf eine längere negativ Serie reagieren? Wie die Klubleitung, wenn erneut viele Spieler während der Saison verletzt ausfallen werden? Sicher ist, dass der Meister sich in diesem Jahr keine Blösse geben will. Und der Meistertitel verteidigt werden soll.
Ich sehe den SC Bern nach der regulären Saison auf Platz drei. Und Du?