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NHL-All-Star-Game: Sie wollen ihn nicht

Die NHL GM's und die Führungsetage der NHL wollen ihn nicht am All Star Game. Nur weil er nicht in das saubere Bild der schönen neuen NHL passt. Er wurde sogar nach Montréal getradet und in die AHL verbannt. Damit er ja nicht spielen kann. Sein Name: John Scott. Sein Beruf: NHL Enforcer.

Er passt so gar nicht in das Bild der schrillen, bunten, überdrehten und manchmal exzentrischen Show. Sein Spiel kann nicht in Tore und Assists umgerechnet werden. Seine Eiszeit? Marginal und unbedeutend. Meistens wenigstens. Die Gegner fürchten sich vor ihm und wenn er auf dem Eis steht, dann ist keiner sicher, ob es keinen Kampf geben wird.

Mit den Arizona Coyotes spielte er weiter vorne mit, als dies vor der Saison angenommen wurde. Und von einem Tag auf den anderen wurde er nach Montreal getauscht und von diesen direkt in die AHL zu den St. John's IceCaps. Damit er ja nicht am All-Star Game Teilnehmen kann. Doch diese Massnahme ging schief. John Scott wird dennoch am Sonntag in Nashville auflaufen. Als Captain des Pacific Teams.

NHL braucht ein gutes Image


Allein dies Geschichte veranschaulicht wie dringend die NHL auf ein gutes Image angewiesen zu sein scheint. In keinem anderen Sport kam es bisher so weit, dass eine Abstimmung der Fans fast nicht umgesetzt wurde. Dass die Verantwortlichen einer Liga versuchen, die Fans dermassen zu beeinflussen, dass diese nicht für einen der Spieler stimmen sollen, die ansonsten nur im Dunstkreis der Stars stehen. John Scott wurde von den Verantwortlichen der Coyotes sogar dazu bewogen, sich öffentlich zu den Abstimmungen zu äussern und die Fans zu bitten, ihn nicht zu wählen. Die Fan-Wahl drohte zu einer Farce zu verkommen.

Trotz all diesen Versuchen wir John Scott dennoch in Nashville auflaufen. Neben all den glitzernden Stars und Sternchens. Ein Kämpfer auf Kufen wird versuchen sein Bestes zu geben. Er weiss selber, dass er im Schlittschuhlaufen Defizite hat, dass er kein guter Torschütze ist oder dass er kein Künstler ist. Doch halt, in einer Disziplin ist er ein Künstler: dem Kämpfen. Doch genau dies versucht die NHL seit Jahren aus dem Spiel zu nehmen. Und bekommen nun offensichtlich die Quittung der Fans dafür. Denn ein Eishockeyspiel ohne Fight ist in Nordamerika kaum vorzustellen.

Obwohl die Anzahl der Kämpfe in den letzten Jahren stetig zurückging, so ist es dennoch ein wichtiges Element in diesem Sport. Und mit der Wahl von John Scott in das All-Star Team bekam diese Disziplin einen Namen. Vielleicht hilft gerade seine Wahl der NHL einen Weg aus der andauernden Krise rund um das Spiel zu finden.