Bärtschi blickt auf eine erfolgreiche Profizeit zurück. Mit seinen Errungenschaften in Nordamerika diente er manchem Schweizer Spieler, der den Sprung in die NHL schaffen wollte, als Vorbild.
Der Berner wurde beim SC Langenthal ausgebildet und wechselte 2010 mit 17 Jahren nach Nordamerika zu Portland in die Juniorenliga WHL. Im NHL-Draft 2011 wurde der Stürmer in der ersten Runde von Calgary als Nummer 13 gedraftet. Nur ein Schweizer Spieler war zum damaligen Zeitpunkt in der Geschichte des Drafts noch früher gezogen worden (Nino Niederreiter 2010 als Nummer 5).
In der NHL spielte Bärtschi für die Calgary Flames, die Vancouver Canucks und die Las Vegas Golden Knights. Er totalisiert 294 NHL-Partien, 66 Tore und 138 Punkte.
Nach 12 Jahren in Nordamerika kehrte Bärtschi im vergangenen Sommer in die Schweiz zurück und wechselte zum SC Bern. Nun tritt er mit 30 Jahren zurück.
SCB-Sportchef Andrew Ebbett sagt: «Nicht viele Spieler erreichen in ihrer Karriere, was Sven Bärtschi erreicht hat. Er darf mit Stolz auf seine Profizeit zurückblicken. Als Eishockeyprofi möchtest du ewig weiterspielen. Umso herausfordernder ist es, auf die Signale des Körpers zu achten. Ich habe grössten Respekt vor Sven Bärtschis Entscheidung und wünsche ihm nur das Beste.»
Statement Sven Bärtschi
«Heute gebe ich mit gemischten Gefühlen meinen Rücktritt als Eishockeyprofi bekannt. Es ist eine schmerzhafte Entscheidung. Eishockey ist eine Sportart, die dem Körper alles abverlangt. Wie die meisten Spieler hatte auch ich eine Reihe von Verletzungen, die nun ihren Tribut fordern. Nach monatelangem Training ist mir klar geworden, dass mein Körper nicht mehr die Leistung bringen kann, die ich von ihm benötige. Und mit weniger als 100 Prozent zu spielen, das kann ich nicht akzeptieren.
Seit ich als Vierjähriger in Langenthal erstmals mit Eishockey in Berührung gekommen bin, war diese Sportart meine Leidenschaft. Ich lernte das Spiel kennen und lieben, gemeinsam mit meinem Bruder und einigen meiner besten Freunde, die noch immer meine besten Freunde sind.
Es gibt sehr viele Leute, denen ich danken möchte, dass sie mich zu dem Spieler gemacht haben, der ich geworden bin. Dass ich in der ersten Runde gedraftet wurde, hat mich unglaublich stolz gemacht. Aber ich habe nie vergessen, woher ich komme.
Auch deshalb war es immer mein Ziel, dereinst in die Schweiz zurückzukehren, um vor meinen Freunden und meiner Familie zu spielen. Es gibt mir ein gutes Gefühl, konnte ich meine letzten Spiele als Eishockeyprofi dort bestreiten, wo meine Reise begann – und wo meine Heimat ist: im Bernbiet. In jenem Kanton, in welchem ein Bub aus Aarwangen einfach zum Spass Eishockey spielen wollte und keine Ahnung hatte, dass ihm diese Sportart dereinst so viele Erfahrungen, Erlebnisse und Freundschaften bescheren würde.
Ich hoffe, ich konnte viele junge Schweizer Spieler inspirieren, dass sie immer an sich glauben. Verfolgt eure Träume und lasst euch nicht davon abhalten!
Speziell danke ich meiner Familie, meiner Frau Laura, die mich in Hochs und Tiefs immer unterstützt hat. Ich freue mich sehr, künftig mehr Zeit mit meinen Kindern Emmy und Callan zu verbringen und zu erleben, wie sie ihre Träume verfolgen. Ich danke auch dem SC Bern und allen Fans für die Unterstützung. Alles Gute, Sven!»
Quelle der Meldung: SC Bern