Eishockeyclubs Schweiz

Sponsoren greifen durch

Was sich gestern abzeichnete wurde heute von Genf-Servette offiziell kommuniziert. Chris McSorley wird Sportchef und Huegh Quennec wird wohl bald seinen Rückzug aus Genf verkünden. Damit gewinnt McSorley den lang schwelenden Konflikt zwischen ihm und seinem ehemaligen Freund.

Den Sponsoren in Genf reichte es. Das Theater um Chris McSorley und Huegh Quennec. Und sie setzten massiv Druck auf Quennec auf. Am Ende musste dieser einlenken, wollte er nicht riskieren, dass er den Klub, den er zusammen mit McSorley aufbaute, an die Wand fuhr. Anders als im Fussball mit dem FC Servette scheiterte diesmal sein vorhaben. McSorley war und ist zu beliebt in Genf, als dass sich Quennec auf einen offenen Machtkampf einlassen konnte. Damit ist wohl die Ära Quennec/McSorley definitiv zu Ende. Und diesmal geht es ohne Scherbenhaufen und Abstieg in die 1. Liga. Offenbar hat Quennec dazu gelernt.

Für McSorley indes geht, wie er selber sagt, ein Traum in Erfüllung. Er kann sich sein Team aufbauen und kann sich um dies kümmern, was er schon immer wollte. Ohne noch Trainer zu sein. Dies kann für Genf die Chance sein, endlich wieder um einen Titel in der Schweiz zu Spielen und der Romandie wieder einen Pot in die Höhe zu stemmen. Zuletzt gelang dies dem EHC Biel 1983 und seither darbt diese Region im Eishockey. Kein Titel, oft bereits schon in den Viertelfinals gescheitert und keine guten Perspektiven. Doch seit zwei Jahren zeichnet sich ein Umdenken in der Romandie ab. Mit dem Lausanne HC, welcher in diesem Jahr alle überraschte, formiert sich ein mögliches neues Spitzenteam. Mit Genf könnte dies ebenso geschehen. Und auf einmal würde aus den bisher vier Meistern im neuen Jahrtausend mögliche sechs. Denn Lausanne und Genf werden mit diesem Schritt zu einem ernstzunehmenden Faktor im Schweizer Eishockey. 

Der Sieg von Chris McSorley ist gut für die ganze Region und verleiht dem charismatischen und emotionalen Coach die Möglichkeit ein noch besseres Team zusammen zu stellen. Denn von nun an kann er sich zu 100 Prozent auf diesen Job konzentrieren. Wer aber wird Trainer in Genf? Dies wird wohl in den nächsten Tagen kommuniziert werden. Und es würde nicht erstaunen, wenn die Genfer um Chris McSorley bereits einen gefunden hätten. Einer, der in der NHL Erfolg hatte und nun wieder in die Schweiz zurückkehren will. Kein Schelm, wer dabei an Bob Hartley denkt, der aktuell (noch) mit dem HC Lugano in Verbindung gebracht wird. Denn Chris McSorley will Erfolg haben.  Und dieser Erfolg, so scheint es, wird er mit einem kanadischen Trainer suchen.