Eishockeyclubs Schweiz

U20 – Noch 3 Punkte

(Bildquelle: eishockeyticker)

Die Schweiz zeigte heute Abend in Helsinki nach der desolaten Leistung gegen Dänemark ein anderes Gesicht. Sie vermochten in allen Belangen zu überzeugen. Am Ende musste das Penaltyschiessen die Entscheidung bringen. Dieses fiel leider zu Ungunsten der Eisgenossen aus.

John Fust reagierte auf die letzten beiden Spiele und würfelte die Linien durcheinander. Dies betraf vor allem den Sturm. Im Tor setzte Fust erneut auf Joren van Pottelberghe und Ludovic Waeber agierte als Backup. Gauthier Descloux war überzählig. Mit diesen Änderungen wollte Fust das Team aufwecken.  Kanada seinerseits spielte zum ersten Mal in diesem Turnier mit Mackenzie Blackwood im Tor. Dieser war in den Vorbereitungsspielen zwei Mal im Einsatz und konnte beide Spiele für sich entscheiden.

Die Schweizer begannen das Spiel aggressiv und mit viel Drang nach vorne. Dies zahlte sich nach nur 46 Sekunden aus. Brendan Perlini musste wegen eines Haltens auf die Strafbank. Die Schweizer setzen sich in der gegnerischen Zone fest und liessen die Scheibe gut zirkulieren. Als Denis Malgin mit einem schönen Pass auf Noah Rod spielte drückte diese ab und der vor dem Torstehende Damien Riat lenkte die Scheibe unhaltbar für Blackwood ins Tor ab. Kanada versuchte das Spiel in den Griff zu kriegen, hatte aber mit den extrem aufsässigen Schweizer ihre grosse Mühe. Immer wieder kamen die Aussenseiter zu guten Möglichkeiten. In der 10. Minute musste dann Rod wegen Crosschecks auf die Strafbank. Die Schweizer hielten dank Joren van Pottelberghe dicht. In der 16. Minute konnte Dario Meyer auf 2:0 erhöhen. Die Kanadier fanden erneut keine Antwort und die Schweizer liessen sich auch durch die nun härtere Spielweise der Kanadier nicht aus dem Konzept bringen. 23 Sekunden vor Ende des ersten Drittels verkürzte Dylane Strom auf 2:1. Dabei vernachlässigte die Schweizer Verteidigung den Ausnahmekönner und dieser traf aus einem unmöglichen Winkel.

Wer nun eine Reaktion der Kanadier erwartet sah sich bestätigte. Die Kanadier spielten noch einmal einen Zacken härter und suchten den noch direkteren Weg auf das Tor der Schweizer. Doch diese Spielweise behagte den Schweizern. Und es war Noah Rod, welcher in den ersten 5 Minuten des ersten Drittels die grösste Möglichkeit vergab. Die Eisgenossen konnten in der 26. Minute in Überzahl agieren, kamen dabei zu guten Chancen, brachten diese ab nicht an Torhüter Blackwood vorbei. Dies weckte die Kanadier. Auf einmal waren sie die bestimmende Mannschaft. Und die Schweiz war mit Verteidigen beschäftigt und konnte die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel spielen. Die Kanadier begannen «Karusell zu fahren» und konnten davon in der 33. Minute durch Joe Hicketts profitieren. Das Spiel war nun wieder ausgeglichen. Van Pottelberghe hatte keine Chance diesen Schuss zu sehen. Als die Schweizer in der 35. Minute wegen eines hohen Stockes von Calvin Thürkauf erneut in Unterzahl agieren mussten, drückten die Kanadier. Und forcierten die Schweizer so zu weiteren Strafen. Simon Kindschi erwischte es diesmal wegen eines Halten. Die Kanadier konnten nun mit einem Mann mehr agieren, konnten dies aber nicht ausnützen. Im Gegenteil, Dario Meier entwischte den Kanadiern gleich zwei Mal, konnte aber nicht reüssieren.

Im dritten Drittel war das Spiel auf beiden Seiten auf Messers Schneide.  Sowohl die Schweiz wie auch die Kanadier hätten ihre Möglichkeiten zum Sieg gehabt. Dabei waren die Chancen der Schweizer indes besser. Noah Rod (48.) und Kris Schmidli (49.) scheiterten an Blackwood. Dazu kam, dass die Eisgenossen noch eine heisse Phase im Boxplay zu überstehen hatten. Doch Joren van Pottelberghe und auch Blackwood liessen sich nicht bezwingen. Da in der Verlängerung keine Tore mehr fielen musste die Lotterie Penaltyschiessen entscheiden. Und in diesen waren die Kanadier durch Braydon Point und Matt Barzal erfolgreich. Damit konnten die Schweizer einen wichtigen Punkt für sich verbuchen.

Morgen müssen die Schweizer nun gegen die USA siegen, wollen sie noch eine Chance auf die Teilnahme des Viertelfinals haben. Dass sie dies durchaus können, haben sie mit dem heutigen Spiel gegen Kanada gezeigt. Mit einer erneuten starken Teamleistung können die Schweizer dieses Ziel durchaus erreichen. Es würde nicht erstaunen, wenn sie die Viertelfinals in Extremis erreichen könnten.   

Telegramm:

Schweiz - Kanada 2:3 (2:1, 0:1, 0:0, 0:0, 0:1))

Ice Hall, Helsinki:   Zuschauer. Schiedsrichter: Fonselius, Nord; Pihlblad, Sormunen. –Tore: 2:12 Rod (Riaat, Malgin; Ausschluss Perlini) 1:0; 15:37 Meyer (Forrer, Privet) 2:0; 19:37 Strome (Chabot, Crouse) 2:1; 32:17 Hicketts (Crouse) 2:2; 65:00 Point 2:3. .

Schüsse: 25:35 (9:7; 8:10, 8: 16, 0:0, 0:1)

Strafen: Schweiz 4 x 2` - Kanada 2 x 2`

Schweiz: van Pottelberghe (Waeber); Karrer, Siegenthaler; Glauser, Kindschi; Harlacher, Heldner; Forrer; Schmidli, Kessler, Suter; Hichier, Rod, Meier; Malgin, Impose, Riat; Privet, Thürkauf, Meyer.

Kanada: Blackwood (McDonald); Hicketts, CHabot; Fleury, Hickey; Sanheim, Dermott; McKeown; Marner, Konecny, Point; Strome, Perlini, Virtanen; Barzal, Chartier, Beauvillier; Gauthier, Quenneville, Stephens; Crouse.

Bemerkungen: Schweiz ohne Egli (gesperrt), Descloux (überzählig) – Kanada ohne Montembeault (überzählig) – Schweiz 47. Min Pfostenschuss Rod.