Nach 82 Sekunden lagen die Schweizer bereits mit einem Tor zurück. Wiliam Nylander bezwang Gauthier Descloux aus nächster Nähe mit zwei Nachsetzern. Dabei stellte sich indes auch die Frage, ob Descloux nicht behindert wurde. "Aus meiner Sicht war dies eine Torhüterbehinderung und das Tor hätte nicht gegeben werden dürfen", sagt ein enttäuschter John Fust nach dem Spiel.
In der 5. Minute musste dann Fabian Heldner nach einem Check an Wiliam Nylander unter die Dusche. Auch hier sorgte die Entscheidung der Schiedsrichter für Kopfschütteln. Nylander sah den auf ihn zufahrenden Heldner nicht und wurde dabei kalt erwischt. Dabei gingen bei diesem Check die beiden Schultern gegeneinander und Nylander hatte den Kopf auf die Scheibe gerichtet. "Diese Strafe war keine. Es war ein klarer Schulter gegen Schulte Check von Heldner. Diesse hätte man nicht pfeifen dürfen", führte John Fust auf Nachfrage aus.
Sekunden vor Ende der Strafe das Gegentor
Das Boxplay konnten die Schweizer lange ausgeglichen halten. Erst Sekunden bevor diese Strafe durch war, konnte Oskar Lindblom das 2:0 erzielen. Die Schweizer suchten weiterhin nach einem Erfolgserlebnis, wurden aber erneut durch einen Restausschluss bestraft. Diesmal war Chris Egli der Übeltäter. Wie sah John Fust diese Strafe? "Hier sieht es anders aus", führt er aus. "Dies war eine klare Strafe."
Da aber ein Schwede ebenfalls auf die Strafbank gehen musste, konnten die Schweizer durch einen schönen Treffer von Tino Kessler auf 1:2 verkürzen. Die Hoffnung auf einen weiteren Gegentreffer wurde aber kurz vor Ende des ersten Drittels im Powerplay durch Dmitro Timashov zu Nichte gemacht.
Blitztor der Schweden im zweiten Drittel
Im zweiten Drittel waren knapp zwei Minuten gespielt, als die Schweden erneut durch Timashov trafen. Aus einem Bully hinaus spielte Carlsson auf Petersson ehe Timoshov mit einem satten Schuss über die Fanghand von Descloux traf. Konnte hier noch angeführt werden, dass der Schuss schlecht zu sehen war, so galt dies beim 1:5 drei Minuten später nicht. Erneut wurde das Bully gewonnen und Asplund zog mit einem satten Schuss ab der blauen Linie ab. Diesmal sah Descloux den Schuss kommen, war aber zu langsam mit der Fanghand. "Eigentlich wollten wir das Spiel mit Descloux zu Ende spielen. Doch nach dieser klaren Führung mussten wir einen neuen Input in das Team geben. Dies hat Joren van Pottelberghe sehr gut gemacht".
Die Schweizer, und dies spricht für sie, liessen sich nicht beirren und konnten in der 28. Minute durch einen Ablenkte von Noah Rod auf 2:5 verkürzen. Die Schweden schraubten nun einen Gang zurück und kontrolllierten das Spielgeschehen. Dennoch vergassen sie nicht, die Tore zu schiessen. Und so traf in der 33. Minute Forsbacka Karlsson zum 6:2. Dies bedeutete gleichzeitig das Ende des Spieles für Descloux. Für ihn kam Joren van Pottelberghe. Dieser blieb denn auch bis zur Pause unbezwungen.
Selbes Bild im dritten Drittel
Wer nun glaubte, die Schweizer würden einen besseren Start in den letzen Spielabschnitt haben, sah sich getäuscht. In der 43. Minute wurde auch van Pottelberghe das erste Mal bezwungen. Larsson konnte unbedrängt zum 7:2 aus Sicht der Schweden treffen. Die Eisgenossen gaben nicht auf und suchten weiterhin ihr Glück. Als Kris Schmidli auf die Strafbank musste, entwischte kurz darauf Noah Rod und konnte in Unterzahl den dritten Treffer für die Schweizer erzielen. Dies alles brachte indes nichts. Denn in der 57. Minute traf Asplund zum 8:3.
Morgen treffen die Schweizer um 19.00 Uhr auf Dänemark. Im Tor wird Joren van Pottelberghe sein. Der Schweizer Schlussmann bekommt nach der guten Leistung in den letzten 28 Minuten des Spieles das Vertrauen von Headcoach John Fust.
Nach dem Spiel zeigte sich Tino Kessler nicht zufrieden mit dem Spiel. "Wir haben nicht gut gespielt", meint der Davoser. "Wir müssen nun morgen für das wichtige Spiel gegen Dänemark unsere Energie neu auftanken und in diesem Spiel alles geben. Persönlich kann ich zwar mit meinen zwei Toren zufrieden sein. Doch ich habe auch Fehler gemacht. Dies gilt es in den kommenden Spiele n weiter zu reduzieren und zu verbessern."
Schweiz - Schweden 3:8 (1:3, 1:3, 1:2)
Ice Hall, Helsiniki - Zuschauer: - Schiedsrichter: Ansons, Pesina; Nieminen, Oliver – Tore: 1:21 W. Nylander (A. Nylander, Thymashov) 0:1; 10:17 Lindbolm (Holmström, Kempe; Ausschluss Heldner) 0:2; 17:23 Kessler (Malgin, Glauser) 1:2; 19:31 Timashov (A. Nylander; Ausschluss Egli) 1:3; 21:46 Timaschov (Petterson, Carlsson) 1:4; 24:17 Asplund (Carlsson, Petterson) 1:5; 27:11 Rod (Harlacher, Privet) 2:5; 32:50 Forsbacka Karlsson (Lagesson) 2:6; 42:34 Larssoon (A. Nylander, Holmström) 2:7; 51:57 Kessler (Ausschluss Schmidli!) 3:7; 56:40 Asplund (A. Nylander) 3:8
Strafen: Schweiz 10 x 2' 2x 5'(Heldner, Egli) 2x 20' (Heldner, Egli) - Schweden 5 x 2'
Schüsse: 18:39 (5:10, 5:13, 8:16)
Schweiz: Descloux (ab 32:50 van Pottelberghe); Karrer, Siegenthaler; Glauser, Kindschi; Harlacher, Heldner; Forrer; Kessler, Suter, Meier; Malgin, Riat, Rod; Thürkauf, Meyer, Imposse; Privet, Schmidli, Hischier; Egli.
Schweden: Söderström (Sandström); Lagesson, Larsson; Olas, Englund; Pettersson, Carlsson; Lindblom, Holmstrom, Kempe; Timashov, A. Nylander, W. Nylander; Forsbakka Karlsson, Grundström, Erikkson Ek; Asplund, Looke, Ehn; Karlsson.
U20-WM: Schweizer starten mit Niederlage
Die Schweizer U20 verliert gegen Schweden mit 3:8. Vor allem dumme Strafen und ein schwacher Gauthier Descloux waren die Gründe für die hohe Niederlage.