Die Mannschaft von Headcoach Christian Wohlwend musste sich im Testspiel dem WM-Gastgeber Kanada stellen. Die kanadischen Medien erinnerten im Vorfeld der Partie an die Äusserungen, die Wohlwend vor einem Jahr zum Stärkeunterschied zwischen den beiden Teams machte und die damals viral Wellen schlugen. Ob der Schweizer Coach seine Jungs wieder mit der gleichen Masche heiss machte wie bei der 8:2 Niederlage im letztjährigen Viertelfinale, ist nicht dokumentiert. Jedenfalls gelang den Schweizern gestern das erste Tor des Spiels. Philipp Kurashev traf in der 6. Minute mit einem Schuss aus dem Slot zum 1:0.
Die Checks von Comtois
Dieser Gegentreffer schien die Kanadier jedoch überhaupt nicht zu schocken. Gerade mal 14 Sekunden später war es Cody Glass, der mit einem Backhandschuss Luca Hollenstein im Tor der Schweizer bezwingen konnte. Maxime Comtois, der diese Saison in der NHL in 10 Spielen für Anaheim 7 Punkte (2 Tore, 5 Assists) skorte, leistete die Vorarbeit. In der 12. Minute war es wieder Comtois, der hinter dem Tor den Schweizer Verteidiger checkte und dann auf Owen Tippett auflegte, der die Kanadier in Führung schoss. In der 19. Minute war es dann Comtois selbst, der zum 3:1 traf. Die Vorlage kam von Cody Glass, der im Forechecking den Schweizern den Puck abnahm und auf Comtois vorlegte. Zumindest nach 20 Minuten schien die Einschätzung Wohlwends bezüglich dem Stärkeunterschied auch für den diesjährigen Jahrgang zu gelten. Die Schussstatistik mit 16:4 für Kanada bestätigte dies eindeutig.
Zur Spielmitte erhöhten die Kanadier durch Jack Studnicka im Powerplay auf 4:1. Doch die Schweizer liessen ihre Köpfe nicht hängen und Valentin Nussbaumer konnte einen Konter nach schönem Zuspiel von Nicolas Müller erfolgreich abschliessen. Er bezwang den schwach spielenden kanadischen Torhüter Michael DiPietro durch die Beine. In der 39. Minute waren es erneut die Schweizer, die durch Tobias Geisser zum Anschlusstreffer kamen und dem Spiel wieder etwas Spannung schenken konnten.
Die Kanadier versuchten zwar in den letzten 20 Minuten den Druck zu erhöhen. Doch der 5. Treffer gelang ihnen erst in der letzten Minute, als die Schweizer ihren Torhüter durch einen 6. Feldspieler ersetzt hatten. Toschütze war wiederum Maxime Comtois, der mit zwei Toren und zwei Assists Mann des Abends war.
Coach Wohlwend trotzdem zufrieden
Wohlwend zeigte sich nach dem Spiel beeindruckt von der Reaktion seines Teams im zweiten Drittel und fand es schlicht unglaublich, dass die Schweizer bis fast zum Ende resultatemässig an den favorisierten Kanadiern dran waren.