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U20 – Weissrussland wir kommen

(Bildquelle: eishockeyticker)

Ein Spiel sagt viel über die Psyche einer Mannschaft aus. Die Schweizer U20 vermochte das gestrige Spiel gegen Kanada nicht zu wiederholen. Schlimmer, gegen die USA ging man sang und klanglos unter.

Manchmal ist der Sport ungerecht. Manchmal ist das Leben ungerecht und oft muss man seine Lektion lernen. Die Schweizer bekamen heute eine Lektion in allen drei Sparten. Dass Sport ungerecht ist dies ist bekannt. Nach einer ausgezeichneten Leistung gestern gegen Kanada mit einem Punktgewinn den man nicht erwarten konnte, fiel das Team heute auseinander. Wie kann dies innerhalb von 24h geschehen? Einfach ist die Antwort nicht. Viele Faktoren spielten heute mit. Da war zum einen, dass das Team von Beginn an nicht bereit war, alles zu riskieren. Die Defensive von Beginn an vernachlässigte und keinen Check ansetzte. Dazu kam, dass Joren van Pottelberghe nach 3 ausgezeichneten Spielen zwei gravierende Fehler machte. Diese Fehler führten dazu, dass die Schweizer rasch mit vier Toren in Rückstand lagen.

Ein weiteres Problem war, dass keiner der Schweizer bereit war, Verantwortung zu übernehmen und für sein Team alles zu geben. Dass Team fiel sprichwörtlich von Einsatz zu Einsatz auseinander. Auf einmal war kein Führungsspieler mehr im Team. Die Leader fehlten. Auch der Torhüterwechsel zu Ludovic Waeber nach 16 Minuten brachte keine Ruhe ins Team. Die Schweiz versuchte zwar im zweiten Drittel wieder besser in das Spiel zu finden. Das 1:6 nach 22 Minuten durch Timo Meier war nur ein aufflackern. Danach erhöhten die Amerikaner locker auf 8:1 und wechselten danach den Torhüter aus. Noch vor Ende des zweiten Drittel stand es dann 10:1.

Das letzte Drittel lief unter dem Motto «Spielen und Spielen lassen». Für die Schweizer war es eine Vorbereitung auf die Relegation Play-Outs gegen Weissrussland. In diesen Spielen müssen nun die Schweizer das gelernte aus dem Spiel gegen die USA umsetzen. Das heisst, den Körper ins Spiel bringen, den Weissrussen den Raum engmachen, die Schüsse auf das Tor bringen und von der Strafbank wegbleiben.

Wie soll aber John Fust auf diese Niederlage reagieren? Soll er die Spieler einzeln zum Gespräch bitten? Soll er ihnen einen Tag frei geben, um den Kopf auszulüften? Oder soll er zwei harte Trainings anordnen? Am besten dürfte es sein, wenn er den morgigen Tag der Regeneration der Spieler widmet, diesen einen Tag frei gibt. Am Neujahrstag dann ein gutes Training und eine Teamsitzung. In dieser soll er den Schweizern ein Spiel zeigen. Als Motivation. Dazu eignet sich das Spiel gegen Kanada am Besten. Wenn die Spieler dies sehen, dann kommen gute Erinnerungen auf und sie nehmen dies in das erste Spiel gegen Weissrussland mit. Und haben dabei die Lektion des Sportes, des Lebens und des Spieles gelernt.

Telegramm:

USA - Schweiz 10:1 (6:0, 4:1, 0:0)

Ice Hall, Helsinki:   Zuschauer. Schiedsrichter: Konc, Piechazcek; Jensen, Nieminen. –Tore: 7:23 Dvorak (Werenski, Milano) 1:0; 8:26 Matthews (Tkachuk, White) 2:0; 10:13 Carlo (Werenski) 3:0; 12:59 Werenski (Dvorak, Milano) 4:0; 15:10 Tkachuk (Matthews) 5:0; 16:33 Schmaltz (Hitchcock, Boeser) 6:0; 21:26 Meier (Hischier) 6:1; 22:12 Tkachuk (Matthews) 7:1; 28:09 Matthews (Schmaltz, White) 8:1; 29:00 White (Dvorak; Ausschluss Eansor!) 9:1; 30:58 Donato 10:1.

Schüsse: 33:28 (14:6; 11:12, 8:10)

Strafen: USA  3 x 2` - Schweiz 7 x 2`

USA: Nedeljkovic ( ab 28:09 Halversson); Werenski, Carlo; Belpedio, Borgen; Krys, McAvoy; Fortunato; Tkachuk, White, Matthews; Bjork, Dvorak, Milano; Schmaltz, Hitchcock, Boser; Eansor, MacInnis, Donato.

Schweiz: van Pottelberghe (ab 15:10 Waeber); Karrer, Siegenthaler; Glauser, Kindschi; Forrer, Heldner; Schmidli, Kessler, Suter; Hischier, Rod, Meier; Thürkauf, Malgin, Riat; Privet, Mayer, Impose.

Bemerkungen: USA ohne Derbincat (verletzt) - Schweiz ohne Egli (gesperrt), Descloux (überzählig), Harlacher (verletzt).