Bekommen die ZSC Lions in diesem Jahr nicht die Zusage um ein eigenes Stadion in Zürich-Altstetten zu bauen ist deren Zukunft gefährdet. Dies ist keine Schwarzmalerei, sondern die reine Realität. Denn bereits jetzt ist sicher, dass die Zürcher ohne den geplanten 169 Millionen Franken Bau keine Zukunft haben würden. Der Klub und seine Nachwuchsabteilung, welche über 1'200 Kinder und Jugendliche umfasst, könnte die Ausgaben nicht mehr decken. Wenn es so weit kommen würde, dann wäre dies ein Armutszeugnis für die Stadt Zürich. Doch der Fussball hat bewiesen, dass vielen Politikern der Sport egal ist.
"Ich habe die Gemeinderäte auch daran erinnert, dass sie beim Projekt für ein Fussballstadion Jahresbeiträge von über 8 Millionen Franken gebilligt hatten. Dem Fussball hätte die Stadt ja darüber hinaus auch noch das gesamte Stadion bezahlt. Bei uns sind es nur 2 Millionen jährlich, und die Stadt übernimmt die Rolle einer Bank. Der Bau, der auf 169 Millionen Franken zu stehen kommt, kostet die Steuerzahler nichts", sagt der CEO der Stadt Zürcher, Peter Zahner in einem Interview mit der "NZZ" von heute Donnerstag.
Doch ausgerechnet bei der Grünen Partei und der SP werden Bedenken geäussert. Die Alternative List ist sogar dagegen. Auch mit den Besitzern der Schrebergärten, welche dem Neubau weichen müssten, ist der Wiederstand immer noch vorhanden. Auch wenn ihnen ein neuer Standortangeboten wurde. "Dazu muss man sagen, dass den Gärtnern ein Ersatzstandort angeboten wird. Es ist legitim, eine Abwägung zu machen zwischen Grünraum und einem Infrastrukturbau für einen bedeutenden Sportklub mit einer riesigen Nachwuchsabteilung", so Zaher weiter.
Unbefriedigende Lage
Für die "Löwen" ist die Lage in Zürich nicht befriedigend. Schon heute müssen sie Teilweise ihre Heimspiele abgeben. So ist etwa der kommende Cup zwischen dem Lausanne HC und den ZSC Lions davon betroffen. Auch in der neunen Champions Hockey League mussten die Zürcher in ein fremdes Stadion gehen. Dies soll sich mit dem neuen Stadion ändern. Nicht nur die Spiele sind von der ungenügenden Infrastruktur in der Stadt betroffen.
Auch die Trainings des Nachwuchses und der eigenen Mannschaft können aktuell nicht in der Heimspielstätte durchgeführt werden. So müssen die Frauen wie auch der Nachwuchs immer wieder an anderen Orten trainieren und spielen. So müssen die Junioren nach Bäretswil, Wetzikon, Urdorf oder Dübendorf gefahren werden, um überhaupt ein Training machen zu können. Wollen die Politiker, vor allem die Grünen und die Alternative Liste dies wirklich? Mit einer neuen Arena würden solche Fahrten vermieden und die Umwelt weiter geschont.
Zahnder gefordert
Neben seinen aktuellen Aufgaben pendelt Zahner auch an Sitzungen der Finanzkommission des Gemeinderates. Er sei, so der CEO der Zürcher, bereits sechsmal an einer Sitzung dieses Gremiums gewesen. Aber auch der Gemeinderat sei Entscheidend. "Ich habe auch mit vielen anderen Parteiexponenten gesprochen sowie mit der Quartierbevölkerung und den Gartenpächtern in Altstetten. Ich versuche einfach, alle Fragen zu beantworten. Die Argumente für das Projekt sind ja gut", fügt Zahner im Gespräch mit der "NZZ" aus.
Werden diese am Ende das Projekt zu Fall bringen? Es wäre ein Armutszeugnis für die Stadt Zürich, welche dem Eishockey auf höchstem Niveau wohl den Riegel schieben würde.Spätestens Ende März wissen wir mehr.
Scheitert das neue ZSC-Stadion?
Bei den ZSC Lions und in der Stadt Zürich steigt die Spannung an. Nicht weniger als die Zukunft der "Löwen" steht auf dem Spiel.