Die quasi Entmachtung von Hans Kossmann kommt nicht unerwartet, dass nun Ivano Zanatta ebenfalls an der Bande steht und dem Trainer auf die Finger schaut ist indes als klares Votum gegen den aktuellen Trainer zu werten. Erneut handelt der Verwaltungsrat mit reiner Augenwischerei und ohne Plan und Konzept. Kossmann zu entlassen wäre ein klares Signal an die Mannschaft gewesen. Stattdessen kann sich diese nun hinter dem mehr als geschwächten Trainer verstecken und auf ihn zeigen. Nicht die Mannschaft ist das Problem, sondern der Trainer.
Zanatta entmachtet sich selber
Mit diesem Entscheid entmachtet sich auch Ivan Zanatta selbst. Der Sportchef stellt sich als Vormund an die Bande um die Arbeit seines Trainers zu überwachen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass er diesem nicht vertraut, die richtigen Entscheidungen im Coaching zu treffen. Was wiederum seine Autorität innerhalb des Teams schwächt. Er verliert an Akzeptanz und an Vertrauen gegenüber den Spielern. Stellt sich ein Sportchef an die Bande, dann ist ein Trainerwechsel nicht mehr fern.
Dass der Verwaltungsrat diesem Vorgehen zustimmt, zeigt wie realitätsfremd die Entscheidungsträger der Leventiner unterdessen sind. Die Entscheidungen fallen ohne grosse Überlegungen, ohne die Situation genauer zu analysieren und aus den Emotionen eines Spieles heraus. Hier muss der Verwaltungsrat endlich einen Schritt zurück machen und in Ruhe überlegen, was sie nun machen wollen. Die Entscheidungen müssen mit Kopf, mit Herz und mit Bauchgefühl gefällt werden. Erst dann ist ein Entkommen aus dieser Misére der Leventiner in Sicht. Ansonsten siechen sie sich von der einen zur anderen Krise. Was am Ende des Tages nur dem HC Ambrì-Piotta schadet.