Im Eishockey kann es schnell gehen. Vom Backup Torhüter zum Stammtorhüter ist so eine Situation. Dies meisterte der Zuger mit einer Ruhe, die man in den letzten Jahren vermisste. Nicht dass die vorangehenden Torhüter nicht gut waren. So vermochte in etwa Benjamin Conz, Luca Boltshauser und Melvin Nyffeler zu überzeugen. Doch keiner hatte damals diese Ruhe wie sie die aktuelle Nummer 30 im Tor der Schweizer ausstrahlt. Die haben offenbar die Detroit Red Wings in ihm gesehen. Sie haben ihn in diesem Jahr im Draf in der vierten Runde als Nummer 110 gezogen. Danach folgte für Pottelberghe eine Reine nach der anderen über den Atlantik und zurück.
Kam war der nun bei Linköping spielende Schlussmann von Detroit gezogen, flog er über den Teich. Dabei stellten ihm die Red Wings die Organisation und ihre Pläne mit ihm vor. Nach drei Tagen flog er wieder in die Schweiz und trainierte weiter. Im Juli absolvierte der 191 cm grosse Schlussmann wieder nach Detroit und absolvierte dort das Rookie- und Trainingscamp mit den Red Wings. Diese gaben ihm wertvolle Tipps an was er noch arbeiten solle.
Kaum war er zurück, flog er nach Schweden in das Trainingslager mit Linköping. Er setze dies von den Red Wings erwarteten Einheiten um und reiste während dem Trainingslager von Schweden in die Schweiz um mit der U20 in Chomutov (CZE) an einem Vorbereitungsturnier teilzunehmen. Auch dort vermochte er zu überzeugen und war einer der besten auf dem Eis. Nach dem Turnier flog er am Sonntag zurück nach Schweden und startet mit Linköping in die Champions Hockey League.
In der CHL spielte er indes nicht, konnte aber bis zum letzten Tag des Trainingscamps auf eine mögliche Berufung in das Faniontam der Schweden rechnen. Es reichte aber nicht. So spielte er denn in der SuperElit Liga in Schweden. Dies ist das Äquivalent zu Schweizerischen Elite A Liga. In 16 Spielen kam er zu einem Gegentore Durchschnitt von 2.7 Tore pro Spiel. Seine Abwehrquote betrug dabei 88.6%. Nicht gerade überragend und solide für einen wie Pottelberghe.
In die Vorbereitungsspiele für die Weltmeisterschaften in Helsinki vermochte er dann wieder an seine Leistungen zuvor im Nationalteam anzuknüpfen. Für das erste Spiel an den Weltmeisterschaften setze John Fust auf Gauthier Descloux welcher aber einen miserablen Start in das Turnier erwischte. Nach sechs Gegentoren ersetze ihn John Fust mit Joren van Pottelberghe. Dieser lies in keinem Spiel mehr als zwei Tore zu. Dabei avancierte er zu einem stillen Leader auf dem Eis. Dass die Schweizer gestern nach Penaltyschiessen unterlagen war auch ein Verdienst des 91 Kg schweren Torhüters. Denn ohne ihn hätten die Schweizer keine Chance auf diesen wichtige einen Punkt gehabt. Dies führt uns wieder zurück zum heutigen Spiel. Wird Pottelberghe eingesetzt, dann hat die Schweiz eine reelle Chance auf die Qualifikation für die Viertelfinals. Damit würden die Schweizer einen miserablen Start in das Turnier vergessen machen. Und der Schlussmann würde definitiv in die Annalen des Schweizer Eishockeys eingehen.